Angebliche Tochter erhöht Druck auf Belgiens Ex-König Albert II.
Nach der Abdankung Alberts II. wittert seine angebliche uneheliche Tochter Delphine Boël neue Chancen, endlich anerkannt zu werden. Dabei fährt sie zweigleisig: Neben einem Strategiewechsel vor Gericht kommt eine Medienoffensive gegen den früheren Monarchen ins Rollen.
Künstlerin Delphine Boël (45) teilt den Traum unzähliger kleiner Mädchen: Sie will Prinzessin werden. Anders als die meisten hat sie dafür womöglich eine realistische Chance, denn Boël ist davon überzeugt, die uneheliche Tochter von Belgiens Ex-König Albert II. (79) zu sein, und will ihn gerichtlich dazu zwingen, einen Vaterschaftstest zu machen. Ihre Chancen sind realistischer denn je, denn mit seiner Abdankung im Juli hat Albert seine Immunität verloren.
Darum wurde heute das erst im Juni begonnene Verfahren gegen den damaligen König zurückgezogen. In der kommenden Woche soll ein neues beginnen, denn nun kann Albert selbst vor Gericht zitiert werden. "Er ist jetzt ein Bürger wie jeder andere", sagt Boëls Anwalt Alain de Jonge "Spiegel online". "Wir mussten deshalb die Strategie ändern." Der Prozess könnte seiner Einschätzung nach dennoch ein bis eineinhalb Jahre dauern.
Da dürfte es kaum ein Zufall zu sein, dass gerade jetzt in den Medien zusätzlicher Druck auf den Ex-Monarchen aufgebaut wird. Bereits vor ein paar Tagen brach Boëls Mutter, Baronin Sybille de Sélys Longchamps (71), mit der Veröffentlichung eines Interviews in "Paris Match" ihr Schweigen über ihre langjährige Affäre mit dem damaligen Prinzen und die Geburt ihrer Tochter. Eine mehrteilige TV-Dokumentation folgt, Zeitungen veröffentlichen Fotos, die Albert mit seiner angeblichen Tochter zeigen. Ob er sich dadurch zu einer außergerichtlichen Lösung bewegen lässt? Bisher haben Albert und der Rest des belgischen Königshauses sich zu der Affäre beharrlich ausgeschwiegen.
- Themen:
- Albert von Monaco
- Königshäuser