Andreas Gabalier: Wenn alle so tolerant wären wie ich...

Nach der Vorab-Kritik bleiben bei der Auszeichnung von Andreas Gabalier mit dem Karl-Valentin-Orden die Proteste aus. Im Gegenteil: Die Gäste feiern ihn - und der Sänger wünscht sich "mehr Toleranz".
AZ/dpa |
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Andreas Gabalier bei der umstrittenen Verleihung des Karl-Valentin-Ordens am Samstagabend.
BrauerPhotos Andreas Gabalier bei der umstrittenen Verleihung des Karl-Valentin-Ordens am Samstagabend.

München - Demonstranten? Fehlanzeige. Vorm Deutschen Theater stehen am Samstagabend in der Kälte ein paar Fotografen, aber das war es dann auch. Die Kritik, die es im Vorfeld von vielen Seiten gehagelt hatte, löst sich hier und jetzt in Windeseile auf.

Andreas Gabalier (34, "I sing a Liad für Di"), der polarisierende Volks-Rock’n’Roller, kommt an, sieht und strahlt. Nicht ein einziger Buh-Ruf fliegt ihm entgegen, keine Tomate, nichts. Im Gegenteil: Die Gäste, die Promis, die Narrhalla-Faschingsgesellschaft – sie alle feiern ihn lautstark, wollen Selfies und Autogramme. Rechtspopulistische, homophobe und frauenfeindliche Tendenzen hatten in den letzten Tagen verschiedene Menschen Gabalier vorgeworfen (AZ berichtete). So jemandem wie ihm dürfe man doch nicht den Karl-Valentin-Orden verleihen.

Donnernder Applaus im Saal bei der Verleihung

Aber am Andi prallt das ab. Sein Ego wirkt weder angekratzt noch mitgenommen. Siegessicher lauscht er der Laudatio von Alt-Rock’n’Roller Peter Kraus (79), der ihn als "jungen, gut aussehenden Lederhosn-Freak" bezeichnet, der den Rock’n’Roll zu neuen Höhen empor katapultiert habe. Und, dieser Vergleich muss natürlich sein: "Du hast die Lederhose salonfähig gemacht – und ich vor Jahren die Jeans." Als Gabalier den Orden umgehängt bekommt, gibt es donnernden Applaus im Saal.

Ob seine Musik viel mit Karl Valentin zu tun habe? Hulapalu, wurscht, egal. Die Narrhalla-Faschingsgesellschaft begründet ihre Entscheidung so: Valentin habe sich als Volkssänger gesehen – und Gabalier sei halt der "Volkssänger 2.0". Der Ausgezeichnete dreht in seiner Dankesrede den Spieß dann um und fordert von seinen Kritikern mehr Toleranz: "Wenn alle Leute so tolerant wären wie ich, ich glaube, dann hätten wir auf dieser Welt überhaupt keine Sorgen."

Wirbel nur wegen Neid?

Die Anschuldigungen gegen ihn seien haltlos, und er distanziere sich ganz klar davon. Ein Grund für die Kritik sei für ihn Neid. Andreas Gabalier meint dazu: "Wenn da so ein Lausbua in der Lederhose daherkommt, dann mag das schon sein, dass das dem einen oder anderen nicht schmeckt, dass man da solche Massen bewegt."

Den Valentin-Orden werde er "mit einem breiten Grinser" über die Fotoserie seiner bisherigen Münchner Konzerte hängen. Andreas Gabaliers Schlusswort: "Ich bin nicht groß geworden, um klein zu denken – und schon gar nicht, um kleinkariert zu handeln."

So reagiert der Ur-Ur-Enkel von Karl Valentin

Einer klatscht da im Deutschen Theater besonders gern: Matthias Valentin Schröder ist der Ur-Ur-Enkel von Karl Valentin – und steht dazu, dass er den Gabalier gut findet. "Da haben sich ein paar Leute zu wichtig gemacht", kommentiert er in der AZ den Wirbel der letzten Tage. "Ich finde es völlig richtig, dass er die Auszeichnung bekommt."

Mit seiner Freundin sorgt der Unternehmer auf der Aftershow-Party für Getuschel. Denn was bis jetzt kaum jemand wusste: Der Valentin-Ur-Ur-Enkel liebt Simona Crocamo, die Ex-Frau von Münchens Promi-Wirt Ugo Crocamo (H’ugo’s, Tambosi).

Vor einem halben Jahr, inmitten des Sommer-Stresses, als Simona im Starnberger Lokal von Ugo mitgearbeitet hat, funkte es zwischen ihr und Matthias. Die Blondine war ihm als Gast schon früh aufgefallen, eines Abends nahm er sie in seinem Auto mit – so fing alles an. "Es ist die große Liebe", wie beide händchenhaltend der AZ versichern. Sie sehen sich quasi rund um die Uhr und sind unzertrennlich.

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