Andreas Gabalier sorgt mit der Nationalhymne für Empörung

Als Andreas Gabalier bei einem Formel-1-Event mit der österreichischen Hymne nur die "großen Söhne" und nicht auch die "großen Töchter" des Landes besang, brachte er nicht nur sich selbst ins Kreuzfeuer der Kritik.
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Andreas Gabalier singt die Nationalhyme bei einem Formel-1-Event und die Hölle bricht los
imago/GEPA Andreas Gabalier singt die Nationalhyme bei einem Formel-1-Event und die Hölle bricht los

Lange hat das Singen einer Nationalhymne nicht mehr für so viel Aufregung gesorgt: Als Andreas Gabalier bei einem Formel-1-Event nun mit der österreichischen Hymne nur die "großen Söhne" und nicht auch die "großen Töchter" des Landes besang, brachte er nicht nur sich selbst ins Kreuzfeuer der Kritik.

Wien - Das Singen der Nationalhymne bei einer Sportveranstaltung ist für jeden Sänger eine große Ehre - und normalerweise eine harmlose Sache, sofern man nicht parallel die Nationalflagge in Brand steckt. Doch als Andreas Gabalier (29, "Amoi seg' ma uns wieder") bei einem Formel-1-Rennen im österreichischen Spielberg seine heimatliche Hymne zum Besten gab, löste er damit neben einem Shitstorm auch landesweite Diskussionen über die Gleichberechtigung von Frauen aus.

Weit weniger kontrovers ist Gabaliers Lied "Amoi seg' ma uns wieder" - hier gibt es das Video

Gabalier hatte in seiner Interpretation von Österreich als Heimat "großer Söhne" gesungen. Im Januar 2012 war der Text allerdings offiziell in "Heimat großer Töchter und Söhne" geändert worden - auf Wunsch und jahrelange Initiativen von Frauenrechtlerinnen und Politikern und Politikerinnen. Eine Vertreterin der SPÖ erlaubte es sich daher, Gabalier über Facebook auf seinen Textdreher hinzuweisen. Und brachte damit prompt Teile der Online-Gemeinde gegen sich auf. Kommentare wie "Bitte lieber Kochrezepte lesen, statt einen Musiker zu beleidigen" oder "Auf den Scheiterhaufen mit ihr. Hexen müssen verbrannt werden" gehörten noch nicht mal zu den schlimmsten.

Doch auch Gabalier selbst geriet ins Kreuzfeuer. Denn der Volks-Rock'n'Roller hatte sich keinesfalls im Text vertan; vielmehr wollte er die Hymne "klassisch, wie ich es mit acht Jahren in der Schule gelernt habe" wiedergeben, wie er in einer Diskussionsrunde im ORF erklärte. Wie so manche seiner Landsleute findet Gabalier die Änderung der Hymne nämlich reichlich überflüssig. Die Grünen Frauen Wien reagierten daher mit einem offenen Brief, in dem sie Gabaliers Interpretation der Hymne "nicht akzeptabel" nannten. Im Gespräch mit dem ORF stand Gabalier jedoch zu seiner Meinung und stellte zugleich klar: "Ich bin der Allerletzte, der frauenfeindlich ist. Jeder, der mich kennt, weiß, wie sehr ich Frauen verehre und auch in meinen Liedern besinge."

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