Amira Pocher spricht über ihren Vater: "Eine andere Verbindung als zu meiner Mutter"

Fast eine Million Fans auf Instagram, eigener Podcast, eigene TV-Show – Amira Pocher ist eine geschäftige Businessfrau, die ihren Weg im Rampenlicht mit Ehemann Oliver Pocher und den gemeinsamen Kindern meistert. Mit der VOX-Show "My Mom, Your Dad" präsentiert sie nun eine Dating-Show als Moderatorin.
Aber warum braucht es überhaupt noch ein derartiges Format, wenn aktuell Konkurrenz-Sendungen wie "Die Bachelorette" im TV laufen? Wie stark ist die Familienbande zu ihrem Bruder Hima und Mutter Mirjam? Und wirkt sich ihre Ehe mit Oliver Pocher auf ihren Ruf in der Öffentlichkeit aus? Der AZ stand Amira Pocher Rede und Antwort.
Amira Pocher freut sich auf Moderationsjob: "Es geht darum, die Liebe zu finden"
AZ: Frau Pocher, mit "My Mom, Your Dad" starten Sie die Moderation eines neuen Dating-Formats. Was können die Zuschauer erwarten?
AMIRA POCHER: Die Zuschauer erwartet ein schönes, emotionales und lustiges Format, was es so in Deutschland noch nicht gab. Es ist ganz anders als die Dating-Formate, die man bis jetzt kennt – selbst Leute, die normalerweise keine Dating-Formate schauen, werden sicherlich sehr viel Spaß beim Schauen haben. Ich kann euch nur sagen, lasst euch überraschen.

Was macht "My Mom, Your Dad" besonders? Braucht es im Dating-TV-Universum nach "Bachelor", "Ex on the Beach", "Temptation Island" und "Are Yout The One" noch ein weiteres Format?
Das Besondere ist eben, dass es nicht die jungen Erwachsenen sind, die Single sind und die Liebe suchen, sondern, dass es um alleinerziehende Eltern geht, die wiederum von ihren erwachsenen Töchtern und Söhnen verkuppelt werden. Es geht wirklich darum, die Liebe zu finden. Gerade das macht es so besonders. Das Dating-TV-Universum braucht auf jeden Fall "My Mom, Your Dad" – es ist ein so schönes und emotionales Format und ich hoffe, dass es den Zuschauern da draußen gefällt.
Homosexuelle Eltern bei "My Mom, Your Dad"? Amira Pocher lässt sich von AZ inspirieren
Werden in der Show auch schwule Väter oder lesbische Mütter verkuppelt?
In der aktuellen Staffel werden keine homosexuellen Eltern verkuppelt, aber diese Idee nehme ich gleich mal mit für die, hoffentlich kommende, zweite Staffel. Warum auch nicht?
Könnten Sie sich vorstellen, gemeinsam mit Ihrem Bruder Hima Ihre Mutter heimlich beim Dating zu beobachten und sogar Einfluss darauf zu nehmen?
Meine Mutter ist glücklich verheiratet, daher können wir uns auch nicht vorstellen, sie im TV zu verkuppeln. Sie steht auch nicht gerne vor der Kamera – das überlässt sie dann doch lieber mir (lacht).
Wie stark ist Ihre Familienbande mit Ihrem Bruder und Ihrer Mutter?
Wir waren lange ein Dreier-Team – meine Mutter, mein Bruder und ich. Es gab sehr lange nur uns zu dritt, das hat uns einfach sehr stark verbunden. Wir halten immer zusammen und wissen, dass wir uns aufeinander verlassen können. Daher sind wir ein unzertrennliches und unschlagbares Team.
Amira Pocher spricht über ihren Vater: "Eine andere Verbindung als zu meiner Mutter"
Sie sind ohne Vater aufgewachsen. Wie hat Ihre Mutter die Rolle von zwei Elternteilen ausfüllen können?
Meine Mutter hat sich immer allergrößte Mühe geben beide Rollen einzunehmen und war für mich einfach Mama und Papa zugleich. Natürlich kann eine Mutter einen Vater nicht komplett ersetzen, aber sie hat ihr Bestes gegeben und dafür bin ich dankbar. Sie ist, so gut es ging, auf die Fragen, die man als Kind an den nicht vorhandenen Vater hat, eingegangen und hat auch immer dafür gesorgt, dass wir zumindest telefonischen Kontakt zu unserem Vater hatten – soweit es technisch und aufgrund der Entfernung möglich war – damals gab es ja keine Smartphones & Co.
Sie haben 2018 nach über 20 Jahren erstmals Ihren Vater wiedergesehen. Konnten Sie seither eine Bindung zu ihm aufbauen? Besteht noch Kontakt?
Ich habe meinen Vater sogar 23 Jahre lang nicht gesehen. Es war für mich sehr wichtig ihn kennenzulernen, um quasi diesen "fehlenden Part" zu sehen und kennenzulernen. Seitdem telefonieren wir ab und zu mal und tauschen Bilder und Videos miteinander aus. Es ist natürlich eine andere Verbindung als zu meiner Mutter.
Sie sind 2018 quasi über Nacht in die Öffentlichkeit katapultiert worden. Wie haben Sie sich in dieser Zeit verändert?
Also mir ist seitdem ein dickes Fell gewachsen (lacht). Über die Jahre ist bei mir natürlich sehr viel passiert und ich habe viel über mich selber gelernt. Man lernt über seine Schatten zu springen und findet sich neu, auch in ganz "neuen Rollen", die ich mir vorher nie hätte vorstellen können. Es macht sehr viel Spaß. Ich bin einfach dankbar für die Chancen, die ich geboten bekomme und weiß das alles zu schätzen.
"Eigenständige Person": Das unterscheidet Amira Pocher von Ehemann Oliver Pocher
Ihr Ehemann Oliver Pocher polarisiert – Fans lieben ihn für seine deutlichen Worte, Kritiker hassen ihn für seine Aktionen. Glauben Sie, dass sich das auch auf die Wahrnehmung Ihrer Person ausgewirkt hat?
Das ist "Part of the Game" – ich erlebe sehr oft, dass Leute davon ausgehen, dass ich dieselbe Meinung wie mein Mann vertrete, aber Leute, die uns näher verfolgen, wissen, dass uns eben genau das ausmacht. Ich freue mich, wenn die Leute da draußen das klar auseinanderhalten und differenzieren und mich als eigenständige Person sehen und wir eben nicht alles Hand in Hand zusammen machen, sondern er immer noch der Oliver Pocher ist, der er vorher war und dass ich manchmal einfach eine komplett gegenteilige Meinung habe. Was uns ja auch einfach als Paar ausmacht.

In Ihrem gemeinsamen Podcast gehen Sie auf Ihr Privatleben ein, sprechen über Ihren Erziehungsstil, streiten sich vor laufendem Mikrofon und berichten sogar von Eheproblemen. Haben Sie die Entscheidung je bereut, derart offen aus dem Nähkästchen zu plaudern?
Nein, damit habe ich absolut kein Problem und bereue es auch nicht. Wir unterhalten uns auch gerne mal über andere Leute und deren "Leben ", deswegen ist es auch nur fair, dass wir offen über unser Leben sprechen. Wir sind beide sehr meinungsstarke Personen und da kommt es natürlich auch mal zu Diskussionen, weil wir eben nicht immer derselben Meinung sind – das gehört auch einfach dazu. Es wäre alles andere als authentisch, wenn wir das überspielen oder es einfach weglächeln würden.
Stören Sie die Schlagzeilen um ihr Privatleben oder nehmen Sie das gelassen hin?
Bis jetzt stört es mich nicht (lacht). Bis jetzt war aber nichts dabei, was mich stark aufgeregt hätte. Klar wird das ein oder andere auch mal falsch ausgelegt. Es würde mich erst dann richtig stören, wenn Lügen und Unwahrheiten verbreitet werden würden.
Pocher-Ehefrau und ihre Kinder: Amira spricht über großes Tabu
Wie gehen Sie mit Kritik in den sozialen Medien um? Negative Kommentare fallen zum Teil ja wirklich unterirdisch aus.
Die fallen oft sehr unterirdisch aus, das stimmt (lacht). Ich lese mir aber wirklich fast nichts mehr durch. Ab und zu lässt sich das aber nicht vermeiden und man sieht automatisch die Kommentare. Man lernt einfach mit der Zeit, das alles nicht persönlich zu nehmen. Die Leute kennen einen nicht und wenn es danach geht, wird über alles und jeden was Negatives berichtet oder kommentiert.
Sie positionieren sich öffentlich gegen Promis, die ihre Kinder offen auf Instagram und Co. präsentieren. Wie werden Sie das handhaben, wenn Ihre eigenen Kinder in einigen Jahren Social-Media-Kanäle nutzen wollen?
Ich werde versuchen meine Kinder so lange wie möglich von Social Media fernzuhalten, auch dass sie selber Instagram oder Tiktok konsumieren. Sollten sie irgendwann im Teenanger-Alter eine Social Media Account haben wollen, wird der ganz, ganz sicher privat sein und auch ohne Bilder, solange ich den Einfluss auf meine Kinder habe und ich das unterbinden kann (lacht).
Was wünschen Sie sich für die Zukunft?
Glück, Gesundheit und Zufriedenheit, dass ich viel Zeit mit und für meine Kinder habe und dass ich weiter an meinen beruflichen Zielen arbeiten und diese verfolgen kann.