Altkanzler Schröder verärgert über Ende der VW-Currywurst

Altkanzler Gerhard Schröder gilt als Currywurst-Fan. Jetzt ärgert er sich über den Kurs, den eine VW-Kantine in Wolfsburg einschlägt.
AZ/dpa |
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2002 bekam Gerhard Schröder (l) Currywürste von Hans-Jürgen Uhl, dem damaligen Geschäftsführer des Gesamt- und Konzernbetriebsrates von VW.
2002 bekam Gerhard Schröder (l) Currywürste von Hans-Jürgen Uhl, dem damaligen Geschäftsführer des Gesamt- und Konzernbetriebsrates von VW. © Wolfgang Weihs/dpa

Alt-Bundeskanzler Gerhard Schröder (77) hat sich in Sachen Wurst zu Wort gemeldet. Er ärgert sich über die Abschaffung der berühmten VW-Currywurst in einer der Werkskantinen des Wolfsburger Autobauers.

"Wenn ich noch im Aufsichtsrat von #VW säße, hätte es so etwas nicht gegeben", schrieb Schröder in einem Beitrag auf der sozialen Plattform Linkedin. "Vegetarische Ernährung ist gut, ich selbst mache das phasenweise auch. Aber grundsätzlich keine Currywurst? Nein!", machte er klar und fragte, ob die Beschäftigten das wirklich wollten. "Currywurst mit Pommes ist einer der Kraftriegel der Facharbeiterin und des Facharbeiters in der Produktion. Das soll so bleiben."

VW-Betriebsrestaurant bald fleischfrei

In Hannover gebe es ebenso wie in Berlin "exzellente Currywürste", so Schröder weiter. "Darauf will ich nicht verzichten, und ich denke: viele andere wollen das in ihren Betriebskantinen auch nicht." Dazu setzte er den Hashtag "#rettetdieCurrywurst". Dem SPD-Altkanzler, der niedersächsischer Ministerpräsident von 1990 bis 1998 und Vertreter des Landes im Aufsichtsrat von VW war, folgen auf Linkedin rund 64.000 User.

Das Betriebsrestaurant im Markenhochhaus von VW soll nach dem Werksurlaub fleischfrei sein. In der Kantine wenige Meter entfernt auf der gegenüberliegenden Straßenseite wird es die berühmte Wurst aber weiterhin geben. Viele Mitarbeiter wünschten sich vegetarische und vegane Alternativen, hieß es in einem internen Info-Schreiben.

Schröders Currywurst-Vorliebe bekannt

Dass Schröder eine Vorliebe für Currywurst hat, ist bereits seit den 90er Jahren bekannt, als er noch mit Hiltrud "Hillu" Schröder verheiratet war. Als Kanzler weihte er 2002 einen US-Präsidenten in in die deutsche Essenskultur ein: Für George W. Bush bestellte er im "Theodor Tucher" am Pariser Platz Currywurst und Apfelstrudel. Nach Angaben des damaligen Managers zeigte der Ex-Kanzler allerdings mehr Appetit als sein amerikanischer Kollege - vermutlich habe es an dessen Jetlag gelegen.

Wie Schröder heute lebt und isst, ist zum Teil im Instagram-Kanal seiner fünften Ehefrau, Soyeon Schröder-Kim, zu sehen. Dort teilt sie etwa Rezepte koreanischer Gerichte oder auch ein Bilder von ihrem Mann am Herd. Die Gerichte mit viel Gemüse und Fisch seien für ihn eine willkommene Abwechslung, erzählte sie 2020. Und stellte klar: "Mein Mann hat sich auch früher nicht nur von Currywurst ernährt."

 

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3 Kommentare
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  • Heinrich H. am 11.08.2021 13:07 Uhr / Bewertung:

    Deutschland verkommt langsam in Dummheit, natürlich soll es weiterhin Currywurst und Schnitzel geben, wird sicherlich von einer mehrheit gewünscht und für die paar die Vegan ( ungesund wenn nur )
    oder sich anders Ernähren wollen, sollte die Kantine auch etwas auf den Speiseplan bringen können. Aber für alle verständlich erwähnt, kein Mensch wird zu etwas gezwungen, aber das scheinen viele gar nicht zu Wissen.....????

  • Schwammerlsucher am 11.08.2021 14:45 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Heinrich H.

    Sie haben offensichtlich überlesen, dass es außer in einer Kantine, in allen Kantinen weiter Fleisch gibt

  • Schwammerlsucher am 11.08.2021 12:17 Uhr / Bewertung:

    „ Currywurst mit Pommes ist einer der Kraftriegel der Facharbeiterin und des Facharbeiters in der Produktion.“

    Denkwürdiger Satz vom Altkanzler.

    Vermutlich hat er, wie auch die meisten anderen, gar nicht mitbekommen, dass es nur in einer von Dutzenden VWKantinen keine Currywurst mehr gibt.

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