Als "Putzfrau Rosa" in Shows von Alfons Schuhbeck: Franziska Traub packt über frühere Zusammenarbeit aus

Sie ist Schauspielerin (bekannt u.a. aus der RTL-Comedyserie "Ritas Welt" und zuletzt mehrere Folgen "Dr. Nice") Spaßvogel, Kabarettistin mit eigenem Soloprogramm ("41 Grad Lampenfieber"), Autorin und startet jetzt als Comic-Malerin voll durch. Die AZ sprach mit Multitalent Franziska Traub (62) über Selbstironie, Situationskomik und Schuhbeck.
Als "Putzfrau Rosa": So traf Franziska Traub auf Alfons Schuhbeck
AZ: Liebe Frau Traub, was machen Sie gerade?
FRANZISKA TRAUB: Jetzt verbringe ich dann ein paar Tage bei meiner Mutter in meiner alten Heimat, einem kleinen Dorf bei Stuttgart und gehe da zu einem Klassentreffen. Ich habe meine ehemaligen Mitschüler lange nicht gesehen – und bin gespannt und aufgeregt, wie sich alle entwickelt haben.
Sie sich selbst auf jeden Fall gut!
Ja, ich kann nicht klagen! Ich habe mein Soloprogramm "41 Grad Lampenfieber" wieder aufgewärmt und spiele es im Norden, im Dezember fangen die Proben zu "Funny Money" in der Komödie am Altstadtmarkt in Braunschweig an. Und ich bin Teil von Julian F. M. Stoeckels Showtruppe "Stöckel & Friends", unter anderem auch mit Rena Bilsbury und Eva von den Jakob Sisters. Fast 20 Jahre lang bin ich in Palazzo- und Dinnershows als lustige Putzfrau Rosa aufgetreten, auch beim Alfons Schuhbeck, mit dieser Figur werde ich auch heute noch gebucht.

Alfons Schuhbeck als Chef: "Es war immer lustig mit ihm"
Und wie war Alfons Schuhbeck?
Ab 1990 war ich im Ensemble von "Panem et Circenses" im Palazzo, da war auch Alfons Schuhbeck immer selbst dabei! Ich habe auch 20 Jahre lang öfter bei ihm in den "Dinnershows" gespielt und bin übrigens noch immer mit der spaßigen Rolle der "Rosa Pomelli" – eine bayrische Putzfrau, die immer viel zu erzählen hat und eifrig durchs Restaurant wirbelt, viel Spaß hat und auch mal jodelt – unterwegs und werde für verschiedene Auftritte gebucht.
Wie geht es Ihnen damit, dass Alfons Schuhbeck aktuell eine Gefängnisstrafe absitzen muss?
Den Alfons Schuhbeck habe ich als einen lustigen und netten Koch und Restaurantbesitzer kennengelernt. Er war immer großzügig zu uns Künstlern und wir hatten viel Spaß mit ihm! Dass er jetzt im Gefängnis sitzt, tut mir sehr leid für ihn! Vielleicht sind ihm all seine Aktivitäten über den Kopf gewachsen, und er hat über sein "Imperium" die Übersicht verloren? Anders kann ich mir das nicht erklären

Sie waren meist komödiantisch unterwegs?
Menschen zum Lachen zu bringen, ist für mich sehr beglückend, ich würde aber auch gerne mehr dramatische Rollen spielen. Wobei Humor natürlich schon eine übergeordnete Rolle in meinem Leben spielt, auch mit meinem Partner Thomas lache ich oft, viel und laut.
Apropos, was schätzen Sie an Thomas Rah, mit dem Sie in einem Vorort von Berlin leben?
Als studierter Chemiker ist er natürlich ein kluger Kopf! Er unterstützt mich, wo er nur kann und wo es nötig ist, lässt mir Freiräume. Und ich bin sehr dankbar, so viel Hilfe und von ihm zu bekommen. Er behält in unserem Leben die Übersicht und kümmert sich um den ganzen Bürokram. Ich darf kreativ sein, und das ist es, was ich liebe. Wir sind seit 2009 zusammen und man kann nur hoffen, dass es noch lange so weitergeht!
Auch als Malerin aktiv: Franziska Traub ist ein Multitalent
Schön! Jetzt aber mal zu den eigentlichen News: Unter "Frances Flair Traub" haben wir Sie unlängst auf Instagram entdeckt, wir wussten gar nicht, dass Sie auch malen, zeichnen –selbstkritische, überspitzte Situationskomik festhalten, zum Beispiel, wie Sie sich bei einer Taxifahrt das Knie verletzt haben …
Andere schreiben Tagebuch, ich male. Man darf sich dabei selbst – wie meistens im Leben – nicht allzu ernst nehmen und sich selbst auch auf die Schippe nehmen können. Ich war auch schon immer uneitel, im Beruf und auch privat. Also halte ich alles in farbigen Aquarellen oder kolorierten Micron-Tuschzeichnungen, meist im DIN-A5-Format, fest: Mich selbst beim Duschen im Hotel, Thomas und mich bei der Gartenarbeit, lustige Szenen mit Stöckel und den Freunden im Pool und in der Sauna, was immer ein Bild für Götter ist, gesellschaftliche Anlässe, aber auch Ernstes oder Träume, die ich hatte. Wie der mit den Engeln im Himmel, die streiken, weil sie so enttäuscht sind, wie sich die Menschheit auf Erden aufführt.

Wie kamen Sie denn überhaupt zur Bildenden Kunst?
Ich stamme aus einer Künstlerfamilie! Mein Opa war bildender Künstler und Bildhauer, mein Onkel und mein Bruder sind es auch, meine Schwester ist Malerin. Ich bin bewusst beim Schauspiel gelandet, hab dann vor ein paar Jahren einen Roman geschrieben und selbst illustriert. Dafür habe ich ganz ehrgeizig angefangen, ein Konzept zu erstellen und einen Kurs für Digitalzeichnen zur Weiterbearbeitung der Bilder gemacht. Ich suche übrigens noch einen Verleger. Jedenfalls: Mein Vorbild sind Geschichten, die man über Bilder erzählen kann. Comic-angehauchte Bilderbücher für Erwachsene.

"Mit einem humorvollen Blick auf das Leben lässt sich oft alles besser ertragen"
Wow! Bei allem, was Sie tun, sind Sie mit Feuereifer dabei?
Halbe Sachen gibt es bei mir nicht! Ich habe einen sehr extrovertierten Beruf und freue mich, dass ich schöpferisch-kreativ tätig sein kann und meinen eigenen Rückzugsort habe, denn ich kann ja sehr gut auch mit mir alleine sein. In Stücken ist man ja – obwohl ich natürlich für mein Leben gerne spiele – eine Art "Erfüllungsgehilfe". Außerdem beruhigt Zeichnen, auch bei Lampenfieber. Was ja bei mir sehr stark ausgebildet ist. Doch mit einem humorvollen Blick auf das Leben lässt sich oft alles besser ertragen. Humor hilft, das, was man erlebt hat, besser zu verarbeiten, auch Negatives. Vielleicht entsteht aus meinen Bildern mal ein Büchlein oder eine Ausstellung. Und wird vielleicht eine neue Dimension in Franziskas Welt. (Lacht)