Alles "unwahr"? Woody Allen weist Missbrauchsvorwürfe zurück
Woody Allen steht unter Druck: In einem offenen Brief hat Adoptiv-Tochter Dylan Farrow dem Star-Regisseur erneut Missbrauch in ihren Kindertagen vorgeworfen. Nun will Allen offenbar in die Offensive gehen. Er weist die Anschuldigungen zurück.
Los Angeles – Es sind harte Anschuldigungen, denen sich Kult-Regisseur Woody Allen (78, "Der Stadtneurotiker") ausgesetzt sieht: Seine mittlerweile 28 Jahre alte Adoptivtochter Dylan Farrow hat ihm am Wochenende in einem offenen Brief erneut vorgeworfen, sie in Kindertagen sexuell missbraucht zu haben. Mit etwas Verzögerung hat Allen nun reagiert - wenn auch zunächst nur über seine Sprecherin. Er hat die Vorwürfe mit deutlichen Worten dementieren lassen.
"Mr. Allen hat den Artikel gelesen und findet ihn unwahr und infam", teilte Sprecherin US-Medien in einem Statement mit. Woody Allen werde in Bälde selbst zu den Vorwürfen Stellung nehmen, fügte sie hinzu. Darüber hinaus betonte sie, dass Dylan Farrows Anschuldigungen in der Vergangenheit einer gerichtlichen Untersuchung nicht Stand gehalten hätten - stattdessen seien Experten damals zu dem Schluss gekommen, dass Farrow Probleme habe, "zwischen Fantasie und Realität" zu unterscheiden.
Dylan Farrow, die gemeinsame Adoptiv-Tochter Allens und seiner Ex-Frau Mia Farrow, hatte zuvor über die "New York Times" einen offenen Brief veröffentlichen lassen. Darin schreibt sie, Woody Allen habe sie im Alter von sieben Jahren auf einem Dachboden sexuell missbraucht. Es verfolge sie, dass das Verbrechen bis heute ungesühnt geblieben sei. Der Fall war bereits 1992 von einem Gericht gelandet. Anklage war damals nach den einleitenden Ermittlungen aber nicht erhoben wurden.
In Hollywood schlägt das Thema naturgemäß hohe Wellen. Bislang äußern sich Stars allerdings nur zurückhaltend zu dem Thema. "Es handelt sich offensichtlich seit langem um eine schmerzvolle Situation für die Familie, und ich hoffe sie finden eine Lösung und Frieden", sagte Cate Blanchett, Hauptdarstellerin in Allens aktuellem Film "Blue Jasmine". Auch Allens Filmverleih, Sony Pictures Classics, hält dem Regisseur vorerst die Stange: Woody Allen habe ein Anrecht auf die Unschuldsvermutung, heißt es in einem Statement des Unternehmens.
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