Alfons Schuhbeck lässt sich feiern: Kann ihm das noch schaden?
Manche Sachen kann man sich selbst mit kühnster Fantasie nicht ausdenken, und sie spielen in München – wo auch sonst? –, wenngleich sie nicht aus der Feder von Helmut Dietl († 70 ,"Kir Royal") stammen.
Starkoch Alfons Schuhbeck (73), der gerade täglich für Schlagzeilen und Stammtischstoff sorgt, hat sich als Show-Talent jetzt selbst übertroffen.
Alfons Schuhbeck lässt sich bei teatro-Premiere feiern
Am Donnerstagmittag legte er überraschend Revision ein (nach dem Urteil zu drei Jahren und zwei Monaten Haftstrafe) – und abends richtig los.
Er hat zwar 2,3 Millionen Euro Steuern hinterzogen, aber noch ist er ein freier Mann – und kann tun und lassen, was er will.
Schadet sich Alfons Schuhbeck mit ausgelassener Party-Stimmung selbst?
Genau das tut er auch. Ob das allerdings so gut bei allen Beteiligten ankommt, gerade im Falle – wenn ein Verfahrensfehler festgestellt wird – eines neuen Prozesses, ist eine andere Frage.
Reue zu zeigen, sieht sicher anders aus. Und seine Lage verbessert er so auch nicht. Dafür seine Gemütslage. Abends lässt sich der Ingwer-Terminator und Revisionär im Teatro also hochleben und bejubeln.
Das Spiegelzelt in Riem hatte sich nach dem Urteil von seinem Namen im Titel getrennt, doch über dem Eingang prangt dennoch: Schuhbecks Teatro.
Dazu schmücken Plakate mit einem riesigen lachenden Schuhbeck das Szenario, auf denen steht: "The Show must go on". Das tut sie hier und heute – mit einer extragroßen Portion Bizarrerie.
Schuhbecks Promi-Freunde: Statt finanzieller Hilfe gibt es Standing Ovations
Auch die Promi-Freunde sind zur Stelle – zumindest, wenn es ums Feiern geht. Statt finanzieller Hilfe spenden sie ihm Standing Ovations, nachdem sich ein abgekämpft und erschöpft ausschauender Schuhbeck um kurz vor 23 Uhr blicken lässt und auf der Bühne zwei Lieder singt: "Sweet Caroline" und "I can't help falling in love". Die Handys leuchten, die Augen funkeln – teils mit Tränen gefüllt. Schuhbeck genießt diese Minuten, ist ganz bei sich, in seinem Element, nicht in der Vergangenheit, mit der er seine Zukunft ruiniert hat.
"Ich trinke zwei Schnapserl", sagt er nach dem Auftritt ins Mikro. "Die letzten beiden Wochen waren nicht so der Hit bei mir." Das Publikum springt auf, applaudiert seinem Superstar.
Eine sehr skurril gewürzte Show, die schwer zu toppen ist.
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