Alfons Schuhbeck im Gefängnis: Star-Koch hat Haftstrafe angetreten

München - Star-Koch Alfons Schuhbeck sitzt jetzt im Gefängnis. Er hat seine Haftstrafe wegen Steuerhinterziehung angetreten, wie die Leiterin der Justizvollzugsanstalt Landsberg am Lech, Monika Groß, am Mittwoch bestätigte. Zuvor hatte die "Augsburger Allgemeine" berichtet.
Die Münchner Staatsanwaltschaft hatte am vergangenen Freitag mitgeteilt, "dass die Ladung zum Haftantritt am Vormittag dem anwaltlichen Vertreter von Herrn Schuhbeck persönlich übergeben wurde, der seinen Mandanten informiert hat". In den kommenden Tage müsse er seine Strafe antreten, so die Staatsanwaltschaft – nun sitzt der 74-Jährige im Gefängnis.
Schuhbecks Anwalt Tobias Pretsch äußerte sich zunächst nicht dazu. "Wir werden uns zu Ihrer Anfrage nicht äußern und kommentieren die Verlautbarungen der Staatsanwaltschaft nicht. Gleiches gilt für unseren Mandanten", hatte er gesagt, nachdem die Staatsanwaltschaft München I Schuhbeck in der vergangenen Woche zum Haftantritt geladen hatte.
Alfons Schuhbeck wegen Steuerhinterziehung zu Gefängnis-Strafe verurteilt
Im Oktober 2022 war der Münchner Star-Koch wegen Steuerhinterziehung von rund 2,3 Millionen Euro zu einer Haftstrafe von zwei Jahren und drei Monaten verurteilt worden. Schon ab einer Million ist eine Haftstrafe nach aktueller Rechtsprechung nahezu unumgänglich.
Wie für Ersttäter in München üblich, muss Schuhbeck seine Strafe in der JVA Landsberg absitzen, nicht in der JVA Stadelheim. Auch Bayern-Ehrenpräsident Uli Hoeneß kam wegen Steuerhinterziehung damals in die JVA Landsberg.
Alfons Schuhbeck vor den Trümmern einer großen Karriere
Schuhbeck, der schon Prominente wie Queen Elizabeth II., Charlie Chaplin oder die Spieler des FC Bayern bekochte, steht nach dem Urteil und nach der Insolvenz seiner Restaurants vor den Trümmern einer großen, langen Karriere.
Geblieben sind nur noch seine Gewürzläden, die von der Schuhbecks Company verwaltet werden und um die es zuletzt auch immer wieder Streit gab wegen ausgebliebener Mietzahlungen.
Wegen Zahlungsunfähigkeit hatte Schuhbeck vor dem Münchner Amtsgericht Privatinsolvenz angemeldet. Das Verfahren wurde Anfang Juli eröffnet. Der Gerichtstermin ist für den 13. September angesetzt. Der 74-Jährige soll neben den Schulden beim Finanzamt auch private Verbindlichkeiten in Millionenhöhe haben. Knapp 30 Gläubiger sollen ihr Geld zurückfordern.