Alexander von Schönburg schreibt Buch über die Royals: Auch die Queen bekommt ihr Fett weg

Die Queen ist tot, es lebe der King – und was wird sich bei den Royals nun ändern? Der Adelsreporter Alexander von Schönburg hat über die Geschichten aus Windsor ein Buch geschrieben.
Martina Scheffler
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Der deutsche Adelsexperte und Autor Alexander von Schönburg schrieb ein wenig schmeichelhaftes Buch über die britische Königsfamilie.
Der deutsche Adelsexperte und Autor Alexander von Schönburg schrieb ein wenig schmeichelhaftes Buch über die britische Königsfamilie. © C. Meyer/dpa

Dass eine Ära zu Ende geht, hat vermutlich jeder gespürt, der die Trauerfeier für Königin Elizabeth II. verfolgt hat. Da begrub man den letzten Rest eines einstigen Weltreiches gleich mit, das zweite Elisabethanische Zeitalter, das der damalige britische Premier Winston Churchill bei der Thronbesteigung der Queen 70 Jahre zuvor ausgerufen hatte.

Der Pomp, die Pracht, die weltweite Geltung der Person, ihrer Rolle und ihres Landes, das alles wurde noch einmal gefeiert, um dann für immer zu verschwinden.

"Die Queen und ihr Erbe": Ein Blick durchs Schlüsselloch von Alexander von Schönburg

Was darüber hinaus von der Persönlichkeit und der Arbeitsweise der Queen ihren Tod überdauern wird und was nicht, blättert der angeheiratet-verschwippschwagerte Deutsche Alexander von Schönburg in seinem gerade erschienenen Buch "Was bleibt, was wird – Die Queen und ihr Erbe" in bester Schlüssellochmanier und im amüsanten Plauderton auf.

Königin Elizabeth II. und ihr Gatte Prinz Philip bei der Inspektion britischer Truppen auf dem Maifeld in Berlin am 27.05.1965. Die britische Monarchin hielt sich vom 18. bis 28. Mai 1965 zu ihrem ersten Staatsbesuch in Deutschland auf.
Königin Elizabeth II. und ihr Gatte Prinz Philip bei der Inspektion britischer Truppen auf dem Maifeld in Berlin am 27.05.1965. Die britische Monarchin hielt sich vom 18. bis 28. Mai 1965 zu ihrem ersten Staatsbesuch in Deutschland auf. © Foto: Kurt Rohwedder/dpa

Alexander von Schönburg ist mit Prinz Philip verwandt

Schönburg, hierzulande bereits als gräflicher "Bild"-Adelsreporter und Bruder von Gloria von Thurn und Taxis bekannt, ist durch seine Ehe mit Irina, gebürtige Prinzessin von Hessen, mit Prinz Philip und der Queen verwandt. Auf deren erstem Deutschlandbesuch im Mai 1965 wurde die hessische Verwandtschaft ebenfalls besucht.

Alexander von Schönburg mit Schwester Fürstin Gloria von Thurn und Taxis bei den Bayreuther Festspielen
Alexander von Schönburg mit Schwester Fürstin Gloria von Thurn und Taxis bei den Bayreuther Festspielen © BrauerPhotos

Buch-Autor Alexander von Schönburg plaudert aus dem Nähkästchen

Schönburg kann in seinem Buch auf selbst erworbenes Queen-Insiderwissen zurückgreifen und spart dabei nicht an Bettgeflüster, auch wenn man keine Enthüllungen im Stile Prinz Harrys erwarten darf.

Immerhin bekommt der interessierte Leser ein ziemlich deutliches Abwatschen einiger Mitglieder der Royal Family präsentiert: So sei der inzwischen verfemte Prinz Andrew "der mit Abstand dümmste Mensch, dem ich je begegnet bin", wie Schönburg schreibt, arrogant bis zur völligen Ignoranz – ein Dünkel, der, wie der Autor einräumt, ihm selbst aus der eigenen Erziehung im "verarmten Adel" nur zu bekannt ist.

Die Queen: Eine Stilikone der Anspruchslosigkeit

Aber auch die Queen bekommt ihr Fett weg, selbst wenn ihr der, wie Schönburg verrät, allen Kindern eigene Snobismus fremd war und sie nicht mal angesichts der ungeheuerlichen Enthüllung, dass der Graf gezwungen war, seine Semmeln als – shocking! – Journalist zu verdienen, mit der Wimper zuckte: Eine "Stilikone der Anspruchslosigkeit" sei sie gewesen, befindet Schönburg.

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Nicht ganz gentleman-like ist auch der Hinweis auf die Bildung der Königin. Völlig anspruchslos sei sie bei der Morgenlektüre gewesen, habe nur ein seichtes Radioprogramm gehört – alles Ausdruck ihrer Bodenständigkeit.

Den vielleicht entstehenden Eindruck, die Queen sei nicht die hellste Kerze auf der royalen Torte gewesen, versucht Schönburg schnell damit auszuräumen, dass sie "wie alle wirklich intelligenten Menschen" wenig geredet und viel zugehört habe. Das aber gab ihr wohl schon ihre Rolle vor, an die sich auch der formal gebildetere Nachfolger Charles wird gewöhnen müssen.

Britische Royals: Charles ist kein mysteriöser König

Das also wird bleiben, die vornehme Zurückhaltung, aus welchen Gründen auch immer. Das Mysterium aber, das die Queen umgeben habe, könne Charles vergessen, findet der Adelsreporter. Wer vor den Ohren der Welt über Hygieneartikel der Geliebten philosophierte, kann den Zauber höherer Sphären wohl kaum für sich in Anspruch nehmen. Cool zu bleiben in jeder Situation sei ebenfalls der Queen, nicht aber dem King gegeben, der schon in seinen ersten Herrschertagen über einem renitenten Füller die Contenance verlor (die "Bloody-Thing"-Affäre).

Alexander von Schönburg: "Was bleibt, was wird – die Queen und ihr Erbe", Piper, 240 Seiten, 25 Euro.
Alexander von Schönburg: "Was bleibt, was wird – die Queen und ihr Erbe", Piper, 240 Seiten, 25 Euro. © Piper

Was wir aber weiter erwarten dürfen: familiäre Skandale aller Art. Das sei schon immer so gewesen, berichtet Schönburg, bei den Windsors, die ja eigentlich verschiedene deutsche Adelshäuser als Ahnen haben. Mit einem leicht cholerischen Charles und zuverlässigem Störfeuern aus Los Angeles ist der Stoff, aus dem die Yellow Press ist, gesichert. Cheers!


Alexander von Schönburg: "Was bleibt, was wird - die Queen und ihr Erbe", Piper, 240 Seiten, 25 Euro.

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10 Kommentare
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  • Futurana am 30.05.2023 18:31 Uhr / Bewertung:

    Ups, ob er da nicht Gegenwind aus UK bekommen wird?

  • tma am 30.05.2023 19:55 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Futurana

    Sie gehen davon aus, dass sein Werk überhaupt zur Kenntnis und/ oder einer Stellungnahme gewürdigt wird. Especially when taking into account he's a hun: never complain, never explain.

  • Der wahre tscharlie am 30.05.2023 16:07 Uhr / Bewertung:

    Also, um ein Wort aus dem Artikle zu verwenden, ein einfaches "Schlüssellochbuch". Und um die Contenance zu wahren, sag ich nicht mehr dazu zwinkern

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