Aggro Grünwald: Reich an Ironie

Reich an Ironie und Reimen: Das erste Album der Rap-Schnösel von Aggro Grünwald ist fertig. Es gleicht einer Kampfansage an Hartz IV-Empfänger.
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Proleten-Posse oder Gesellschaftskritik? Egal, Yachtmeister, Goldmann X, MC Erbgraf und Bon C (von vorn) lassen es sich gut gehen.
Klaus Primke Proleten-Posse oder Gesellschaftskritik? Egal, Yachtmeister, Goldmann X, MC Erbgraf und Bon C (von vorn) lassen es sich gut gehen.

Reich an Ironie und Reimen: Das erste Album der Rap-Schnösel von Aggro Grünwald ist fertig. Es gleicht einer Kampfansage an Hartz IV-Empfänger.

Liebe Besserverdiener und Anhänger des sorgenfreien Lebens – hurra, es gibt mal wieder einen Grund, die Korken knallen zu lassen: Die Stehkrägen von Aggro Grünwald haben ihr allererstes Album fertig!

Nach dem Überraschungshit „Eure Armut kotzt uns an“ haben sich die Super-Schnösel doch tatsächlich hingesetzt und ausnahmsweise gearbeitet. 15 Songs sind auf dem Album „Aggro Grünwald“ zu hören. Aufgenommen wurden die Tracks zwischen Kitzbühel, New York und auf diversen Yachten.

Ab 4. Juli gibt es das dekadente Rap-Juwel unter www.upperclass-records.com zu bestellen. In normalen Läden wollen die vier Bandmitglieder MC Erbgraf, Yachtmeister, Goldmann X und Bon C (25-28) ihr Album nicht „verscherbeln“. MC Erbgraf alias Constantin Kress zu Krassenstein-Seyn zur AZ: „Wir setzen auf die natürliche Auslese. Wir wollen keine bildungsfernen Schichten ansprechen, sondern haben das Album ganz klar für die Oberschicht gemacht. Es ist eine Kampfansage an alle Hartz-IV-Empfänger – und an talentlose Reiche wie Franjo Pooth.“

Und natürlich an Aggro Berlin. Die HipHop-Combo aus der Hauptstadt hat die Schnösel-Jungs ja erst zu der Musik-Karriere gebracht. Die Grünwalder sehen sich als Luxus-Antwort auf Rapper wie Sido – auch wenn sie deswegen mittlerweile „Morddrohungen aus Berlin und Milbertshofen“ bekommen. Während Sido eine Maske trägt und nur darüber spricht, wie furchtbar alles ist, stellten die Grünwalder ihre Hemdkrägen hoch, machen auf dicke Hose und rappen fröhlich darüber.

„Big im Bussi-Business“, „SalemSuperStar“ und „Kaviar für Somalia“ heißen ihre Lieder. Dass die Vier in Wirklichkeit vor allem reich an Ironie und Reimen sind, spielt keine Rolle. Sie pflegen ihr Snob-Image und lassen sich nicht hinter die polierten Gucci-Sonnenbrillen schauen. Bei den Fans kommt’s an. „Wir leben den opulenten Münchner Stil“, erklärt Goldmann X alias Friedrich X. Wankelsee. „Klar, dass es die Münchner freut.“

Deshalb wird es eine limitierte Album-Edition in Samt und Mahagoni geben. Für 400 Euro. „Wir wollen nur Fans, die es sich wirklich leisten können.“

Top-Verkaufszahlen sind den Stehkrägen wurscht. „Geld haben wir genug“, so Constantin Kress zu Krassenstein-Seyn. „Aber nur Golfspielen geht auch nicht. Also saßen unsere Sekretärinnen für uns in den Vorlesungen, um mitzuschreiben. Wir lagen am Strand, dachten uns Lieder aus.“ Eine Party wird es zum Album nicht geben. Plötzliche Sparsamkeit? Die Grünwalder dazu: „Wir feiern sowieso jeden Tag.“

Kimberly Hoppe

Die Hörprobe aus dem neuen Album

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