Adel Tawil hat Verständnis für Böhmermann-Diss

Die Kritik von Jan Böhmermann an der deutschen Pop-Musik und Sänger Max Giesinger im Speziellen sorgte vor und nach der Echo-Verleihung für viel Wirbel. Was Adel Tawil davon hält, verrät er im Interview.
(rto/spot) |
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Die Kritik von Jan Böhmermann an der deutschen Pop-Musik und Sänger Max Giesinger im Speziellen sorgte vor und nach der Echo-Verleihung für viel Wirbel. Was Adel Tawil davon hält, verrät er im Interview.

Satiriker Jan Böhmermann (36) hat sich vor der Echo-Verleihung mit scharfen Worten die deutsche Pop-Musik vorgenommen. Sein primäres Ziel war dabei Sänger Max Giesinger (28, "Wenn sie tanzt"). Natürlich ist diese Kritik von vielen Künstlern nicht ungehört geblieben. Pop-Musiker Adel Tawil (38, "Lieder"), der nach eigener Aussage ein Böhmermann-Fan ist, verrät im Interview mit der Nachrichtenagentur spot on news, was er davon hält.

Hier können Sie Adel Tawils zweites Solo-Album "So schön anders" vorbestellen

Herr Tawil, was sagen Sie als Pop-Künstler zu Jan Böhmermanns Angriff auf Max Giesinger und die heutige Deutsch-Pop-Szene?

Adel Tawil: Jan Böhmermann ist in erster Linie Satiriker und Komiker. Es ist seine Aufgabe, zu sticheln und den Finger in die Wunde zu legen. Vielleicht ist ab und an die Wortwahl oder die Art und Weise, wie er es macht, etwas überzogen. Aber natürlich ist etwas dran, wenn er behauptet, dass Pop-Musik in Richtung Schlager driftet. Aber das ist nichts Neues. Man weiß doch, wie eine Plattenfirma funktioniert. Eine Plattenfirma setzt immer auf das Pferd, das am schnellsten rennt. Und jetzt gerade ist das Helene Fischer.

Und eine Plattenfirma wird natürlich versuchen, alles in diese Richtung zu drücken. Das war bei mir genauso. Nur dann muss man als Künstler, auch "Nein" sagen können und seine Vision verteidigen. Oder man steht drauf und lässt sich darauf ein. Was überhaupt nicht schlimm ist, schließlich hat alles seine Berechtigung - auch Schlager.

Wenn jemand das Bedürfnis hat, heile Welt zu verspüren und wegzukommen von den ganzen Problemen auf der Welt, dann hat jeder das Recht dazu. Jeder Künstler ist da für sich selbst verantwortlich. Umgekehrt finde ich es aber gleichzeitig auch schwierig, wenn es Bands gibt, die sich selber zu ernst nehmen und einen auf alternativ machen. Ich plädiere dafür, dass sich alle mal ein bisschen locker machen.

Konnten Sie also darüber lachen?

Adel Tawil: Ich fand es Max gegenüber etwas scharf. Aber er selber kommt glaube ich damit gut klar. Nur ist er ein Newcomer. Ich weiß nicht, ob er schon das Fell hat, welches vielleicht andere Künstler haben. Aber Max wird seinen Weg finden, da bin ich mir sicher. Ich habe mich davon nicht angesprochen gefühlt, weil ich schon ewig Musik mache.

Das neue Album "So schön anders" von Adel Tawil erscheint am 21. April 2017.

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