"Absolut lächerlich" und keine Beleidigung: Uschi Glas hat mit "Indianer" kein Problem

Die Debatte um die "Winnetou"-Filme ist zwar verstummt, aber noch immer aktuell. Das einstige "Halbblut Apanatschi" Uschi Glas hat zu der ganzen Aufregung eine klare Meinung: "Ich finde es absolut lächerlich."
AZ/dpa |
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Uschi Glas  auf der Wiesn 2023
Uschi Glas auf der Wiesn 2023 © BrauerPhotos

"Winnetou"-Star Uschi Glas zeigt sich irritiert von der Debatte über Westernklassiker und das Wort "Indianer". Der Deutschen Presse-Agentur sagte die 79-Jährige: "Ich finde es absolut lächerlich." Glas ist am Sonntag (1.10., 20.15 Uhr) in der ZDF-Romanze "Einfach nur Liebe" zu sehen. Die beliebte Schauspielerin hatte in den "Winnetou"-Filmen der 1960er Jahre einst das "Halbblut Apanatschi" verkörpert.

Uschi Glas versteht nicht, was daran rassistisch sein soll

"Der Aufhänger ist ja eigentlich der, dass Karl May und dass diese Filme rassistisch gewesen sein sollen", so Glas zu der Debatte. "Und da muss ich doch entschieden dagegen sprechen: Karl May hat immer dafür gestanden – also das war sein Living und auch sein Träumen –, dass er die Völker verbinden wollte. Sprich: Der Winnetou und der Old Shatterhand, das waren Blutsbrüder. Und die beiden, die waren die Guten." Sie verstehe nicht, was daran rassistisch sein solle.

"Schon wieder was, was wir verboten haben"

Auch den Wirbel um den Gebrauch des Wortes "Indianer" könne sie nach wie vor nicht nachvollziehen, sagte Glas. Es sei "irgendwie so aus dem Nichts, aus dem Täschchen gezogen, dass man jetzt sagt: "Ah, das machen wir jetzt auch nicht mehr und das ist politisch not correct. Und dann haben wir schon wieder was, was wir verboten haben. Und da kann man gut weiter dran arbeiten, noch mehr zu verbieten."

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Uschi Glas: Wie soll man "Indianer" jetzt nennen?

Der Publikumsliebling weiter: "Und wenn es eben jetzt so ist: Wie soll man denn jetzt diese Menschengruppe, die immer so hieß, denn nennen? In dem Wort Indianer, da muss mich jemand aufklären, ist für mich nichts Beleidigendes drin. Ich verstehe es einfach nicht."

Literatur anpassen und Kinderbücher neu übersetzen: Uschi Glas lehnt dies ab

Von politisch motivierten Neu-Übersetzungen etwa der Kinderbücher des Briten Roald Dahl hält Uschi Glas gar nichts. "Von mir aus kann man immer dazu sagen: "Das war zu der Zeit so, wir distanzieren uns heute davon, wir sagen so etwas nicht mehr." Aber man kann doch jetzt nicht die ganze Literatur umschreiben." In der Logik betrachtet dürfe auch Shakespeares "Romeo und Julia" nicht mehr aufgeführt werden. "Denn wahrscheinlich hatten die zwei vor der Ehe schon was miteinander. Ja, um Gottes Willen, dann darf das natürlich nicht mehr aufgeführt werden." Sie könne "überhaupt nicht fassen, was da immer wieder Neues rauskommt, was man wieder nicht mehr sagen darf und was jetzt wirklich nicht korrekt ist", betonte die Schauspielerin.

Vor einem Jahr hatte es in Deutschland eine Rassismusdebatte um die "Winnetou"-Filme gegeben. Der Ravensburger Verlag hatte damals die Auslieferung des Kinderbuches "Der junge Häuptling Winnetou" gestoppt. In einem Instagram-Post hatte das Unternehmen dies damals mit dem Feedback von Nutzern begründet, das gezeigt habe, "dass wir mit den Winnetou-Titeln die Gefühle anderer verletzt haben".

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2 Kommentare
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  • armesmünchen am 30.09.2023 12:07 Uhr / Bewertung:

    Ich habe 30 Jahre lang in einem sehr großen Unternehmen gearbeitet. Wir hatten mindestens 40 verschiedene Nationen beschäftigt. Jeder Schwarze hat sich selbst als schwarz/black bezeichnet, und uns, als weiß/white. Die Asiaten waren am einfachsten, sie meinten oft, weil sie gemischte Eltern hatten, China und Hongkong, China und Singapur, ich bin Asiate. Nur die Inder sagten, sie sind Inder, sie sind keine Asiaten. ( Kein Kommentar weil sonst… ). Die Arbeit war zu 100% unproblematisch, lustig und vor allem ohne Anfeindungen. Ich habe in diesen Jahren zusätzlich festgestellt, dass wenn es irgendwo Probleme bezüglich Herkunft , Religion etc. gab, immer ein Stigma im Vordergrund stand und dahinter ein sehr schwacher Mensch zum Vorschein kam. Sehr Schade, wenn Menschen es sich so schwer machen und wenn es einen so nervt gefragt zu werden, dann sag ich halt, ich bin der Flo und komm aus Deutschland oder I am Steven I am from America, I am Zhang, I was born in China.

  • sircharles am 01.10.2023 15:13 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von armesmünchen

    und i bin da Sepp und kumm aus Bayern!

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