Abschied von Udo Jürgens: Familie in Trauer vereint

Wenn die Trauer groß ist, passieren manchmal kleine Wunder. Was zu Geburtstagen oder an Weihnachten niemals möglich war, klappt plötzlich. Ohne Anstrengung, ohne Mühe. Der Schmerz lässt das Ego schrumpfen und Menschen über sich hinauswachsen. In der Trauer, so ist es auch bei Show-Star Udo Jürgens († 80), der am 21. Dezember überraschend an Herzversagen starb, ist seine Familie vereint. Niemand muss sich einen besonderen Ruck geben, über den Schatten springen, wenn es gerade eh sehr dunkel um einen herum ist. Der geliebte Mensch, der so viele liebte, ist weg, da halten die Hinterbliebenen zusammen. Und es entstehen herzzerreißende Momente – wie bei dieser kleinen, feinen Trauerfeier, die nun im Wiener Rathaus für den Entertainer vor seiner Beerdigung stattfindet.

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Jenny Jürgens, Udos Tochter aus der Ehe mit Panja, küsst ihre Halbschwester Sonja auf den Mund (für deren Mutter textete Jürgens „17 Jahr, blondes Haar’“), streichelt kurz darauf ihren Bruder John und drückt ihre andere Halbschwester Gloria Burda (ihre Mutter, eine Richterin, war 16, als sie Jürgens in einem Café kennenlernte) an sich.

Hinter der Urne, die auf Rosen gebettet ist, steht ein großes Schwarz-weiß-Bild von Udo Jürgens. Der Künstler schaut da etwas skeptisch drein. Nachdenklich. Es passt nicht ganz zur Situation. Wenn Udo Jürgens mitbekommen könnte, wie seine Kinder und die Familie hier jetzt gerade zueinander halten – es hätte ihm ein glückliches und stolzes Lächeln ins Gesicht gezaubert.