Abschied von Natasha Richardson

NEW YORK/LOS ANGELES - Liam Neesons schwerste Rolle: Es ist genau wie im Film, Die Generalprobe lief 2003, ohne das er es wusste: Der Hollywood-Star beerdigt seine Ehefrau Natasha Richardson.

Liam Neeson (56, „Schindlers Liste“) spielte in der an sich ziemlich lustigen Richard Curtis-Komödie „Tatsächlich Liebe“ die traurigste Rolle – einen Mann, der seine Frau zu Grabe trägt und mit einem Sohn zurück bleibt.

Jetzt hat ihn die Realität eingeholt und damit die berührendste Vorstellung, die der preisgekrönte Hollywood-Star je abgeliefert hat – ganz ohne zu schauspielern. Die Regie führte er selbst. Am Sonntag beerdigte Liam Neeson seine Frau, Schauspiel-Kollegin Natasha Richardson (†45), die nach einem Skiunfall an einer Gehirnblutung gestorben war.

Zurück bleibt er mit zwei Teenie-Söhnen. Allerdings nicht allein. Neben Natashas berühmter Mutter Vanessa Redgrave und Schwester Joely Richardson („Nip & Tuck“) war halb New York auf den Beinen.

Der Abschieds-Cast liest sich wie Hollywoods A-Liste: Uma Thurman, Ralph Fiennes, Alan Rickman, Timothy Dalton, Mia Farrow, Sarah Jessica Parker, Lauren Bacall, Franco Nero, Laura Linney – sie alle versuchten Fassung zu wahren, als Liam Neeson den Mahagoni-Sarg auf seine Schulter stemmte. Im

Film ertönt an dieser Stelle „Bye Bye Baby“ von den Bay City Rollers. Später verliebt sich Liam Neeson in Claudia Schiffer. Leider ist es im echten Leben nicht ganz so einfach.

Die Todesursache

Die 45-jährige Richardson war am Montag vergangener Woche in Québec während einer Skistunde auf einer Anfängerpiste gestürzt. Zwei Tage später erlag sie in einem New Yorker Krankenhaus ihren schweren Kopfverletzungen. Als Todesursache nannten die Behörden eine Gehirnblutung.

Richardson war unter anderem in den Filmen „Gothic“ (1986), „Patty Hearst“ (1988) und „Nell“ (1994) zu sehen. Daneben galt ihr Engagement vor allem dem Musical. Am Broadway gewann sie 1998 für die Rolle der Sally Bowles in „Cabaret“ einen der begehrten Tony Awards. Im Januar trat sie zusammen mit ihrer Mutter in einer Benefiz-Aufführung des Musicals „A Little Night Music“ in New York auf. (kim)