100. Geburtstag von Artur Brauner: Promis feiern im Berliner Zoo-Palast
Was für ein Jubilar, eine Gala, was für ein Staraufgebot: Klaus Maria Brandauer, Marianne Sägebrecht, Mario Adorf oder Armin Mueller-Stahl gaben sich die Ehre in Berlin, zum 100. Geburtstag Filmproduzent Artur Brauner zu feiern. Rund 700 Freunde und Weggefährten hatte "Atze" eingeladen. Darunter auch Moderatorin Carolin Reiber (durfte neben ihm sitzen) undSchauspieler Rufus Beck.
Durch die Gala führten Brauners Enkel David, Ben und Laura, Ihre Mutter Alice, die die Filmfirma Brauners heute führt, saß im Publikum. Die Zwillingsbrüder David und Ben würdigten dabei ihren "Opa Artur" als liebevollen Familienmenschen und den "letzten Tycoon Deutschlands".
Laudatoren des Abends waren Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) und Mathias Döpfner, Vorstandsvorsitzender des Springer-Verlags und langjähriger Freund der Familie.
Der Holocaust-Überlebende Brauner hätte "wahrlich allen Grund gehabt, Deutschland auf immer den Rücken zu kehren", sagte Grütters. "Stattdessen bist Du im Land Deiner Peiniger geblieben, um aufzustehen für ein besseres Deutschland: für Versöhnung und Verständigung zwischen Juden und Christen, für das friedliche Zusammenleben unterschiedlicher Kulturen und Religionen."
Döpfner erzählte in seiner sehr persönlichen Rede von einem bislang unveröffentlichten, sehr erschütternden Manuskript Brauners, in dem dieser sein Überleben schildere. "Es ist ein unfassbares Dokument – und lieber Artur Brauner, es muss irgendwann erscheinen! Ich beschwöre Sie, das muss veröffentlicht werden!"
Nach der Lektüre habe er sich wieder gefragt, wie ein Mensch dennoch so versöhnlich sein und sein ganzes Berufsleben im Land der Täter verbringen könne. Diese Geste bedeute auch, dass man den Nazis eben nicht das letzte Wort überlasse – dass es ein anderes Deutschland geben und dass man daran mitwirken kann, so Döpfner. "Das ist eine so große Geste. Ich glaube, dass wir das gar nicht genug schätzen können, ihm gar nicht genug dankbar sein können dafür."
Brauner war bereits am 1. August 100 Jahre alt geworden. Er prägte das deutsche Nachkriegskino wie kaum ein anderer. Brauner drehte mit Stars wie Romy Schneider, Heinz Rühmann, Curd Jürgens, O.W. Fischer und Caterina Valente. Mit Filmen wie "Morituri" (1948), "Hitlerjunge Salomon" (1990) und "Wunderkinder" (2011) hält der Holocaust-Überlebende außerdem seit sieben Jahrzehnten die Erinnerung an die Opfer der Nationalsozialisten wach.
Unter den Gästen: Schauspieler Mathieu Carrière mit Tochter Elena, Sängerin Marianne Rosenberg, Schauspieler Andre Eisermann, Regisseur Marc Rothemund, Regisseur Joseph Vilsmaier und seine Birgit, Schauspielerin Christine Neubauer mit Jose Campos.