Zwei weitere Festnahmen nach Londoner Anschlag
London - Nach dem Terroranschlag mitten in der britischen Hauptstadt London hat die Polizei zwei weitere Personen festgenommen. Beamte griffen in der Region um Birmingham und im Nordwesten des Landes zu, wie Scotland Yard mitteilte.
Die Behörde stufte die Festnahmen als wichtig ein. Die Polizei hatte zuvor bei Razzien in mehreren Orten des Landes acht weitere Menschen festgesetzt. Eine Frau wurde inzwischen auf Kaution freigelassen. Damit befinden sich nunmehr neun Personen in Gewahrsam.
Der mutmaßliche Täter Khalid Masood war am Mittwoch mit einem Wagen gezielt in Passanten auf der Westminster Bridge gefahren und tötete so drei Menschen. Anschließend erstach er einen Polizisten vor dem Parlament, der unbewaffnet gewesen sein soll. Masood wurde von der Polizei erschossen. Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) hatte die Tat für sich reklamiert.
Mark Rowley, Anti-Terror-Chef bei Scotland Yard, sagte, der Geburtsname Masoods laute Adrian Russell Ajao. Die Ermittlungen konzentrierten sich weiter auf die Frage des Motivs, mögliche Komplizen und Hintermänner sowie den Hergang der Tatvorbereitung. Rowley bat die Bevölkerung bei den Ermittlungen um Mithilfe. Masood hatte in seinem Leben mehrere Namen benutzt.
Scotland Yard: Durchsuchungen an fünf Adressen
Scotland Yard zufolge laufen derzeit Durchsuchungen an fünf Adressen, 16 weitere wurden bereits beendet. 2700 Gegenstände seien konfisziert worden, eine große Menge an Daten von Computern sei sichergestellt worden. Rund 3500 Zeugen seien kontaktiert worden.
Die Zahl der Verletzten gab Scotland Yard jetzt mit 50 an - zuvor war von etwa 40 die Rede. Zwei Opfer befinden sich in einem kritischen Zustand, einer davon habe lebensbedrohliche Verletzungen. Auch zwei Polizisten liegen laut Scotland Yard schwer verletzt im Krankenhaus.
Der mehrfach vorbestrafte Masood wurde in Großbritannien geboren und stand nach Angaben der britischen Premierministerin Theresa May früher unter Verdacht, ein gewalttätiger Extremist zu sein.
Nachbarn sagten britischen Medien, Masood habe eher unauffällig mit Frau und Kindern in Birmingham gelebt. Britischen Medien zufolge soll er zum Islam konvertiert und sehr religiös geworden sein. Angeblich lebte er auch in Saudi-Arabien.
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