Zuwanderungsdebatte: Herrmann kontra Zeil
MÜNCHEN - Der wochenlange Zwist zwischen CSU und FDP um die Zuwanderung ausländischer Arbeitnehmer spitzt sich zu. Innenminister Joachim Herrmann (CSU) konterte am Mittwoch die Kritik von Wirtschaftsminister Martin Zeil (FDP).
Innenminister Joachim Herrmann (CSU) konterte am Mittwoch die Kritik von Wirtschaftsminister Martin Zeil (FDP), der sich für eine liberale Einwanderungspolitik stark macht. Herrmann betonte in einer Erklärung, dass das Vorrangprinzip für deutsche Arbeitnehmer gegenüber dem Zuzug weiterer ausländischer Fachkräfte nicht „kaputt gemacht“ werden dürfe.
„Wer das in Frage stellt ... tut der Integration überhaupt keinen Gef031450 allen. Im Gegenteil: Es wäre eine Zumutung für alle Arbeitslosen in Deutschland“, sagte Herrmann. Die CSU hatte auf ihrem Parteitag am vergangenen Wochenende in München einen 7-Punkte- Integrationsplan beschlossen und sich für strengere Einwanderungsregeln eingesetzt. Wichtigste Feststellung war, dass die Bundesrepublik in den Augen der Christsozialen kein „klassisches Zuwanderungsland“ ist. Ungesteuerte Zuwanderung berge das Risiko neuer Integrationsprobleme, hieß es.
Zeil hatte seinerseits am Vortag betont, dass man Zuwanderer nicht gegen Arbeitslose und ältere Arbeitnehmer hierzulande ausspielen dürfe. Das Werben um qualifizierte Fachkräfte aus aller Welt sei eine der Schlüsselfragen für die Zukunft des Wirtschaftsstandorts Deutschland. Zeil setzt sich wie die FDP in Berlin für die Einführung eines Punktesystems für Einwanderer ein. Die CSU lehnt den Vorschlag ab.
dpa
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