Zustimmung zur FDP wird wieder einstellig

BERLIN - Nur noch acht Prozent würden am Sonntag bei einer Bundestagswahl ihr Kreuzchen bei der FDP machen - im September waren es noch fast doppelt so viele. Bei einer Umfrage bekommt die gesamte Bundesregierung im Schnitt die Schulnote 4.
Die Deutschen sind mehrheitlich unzufrieden mit der Arbeit der schwarz-gelben Bundesregierung. Im aktuellen ARD-„Deutschlandtrend“ waren 55 Prozent der Ansicht, dass diese Regierung schlechter arbeitet als die vorherige Große Koalition von Union und SPD. Nur ein Viertel (25 Prozent) bescheinigen der schwarz-gelben Koalition eine bessere Arbeit.
Im Durchschnitt gaben die Befragten der schwarz-gelben Regierung die Note „ausreichend“ (3,9). Immerhin 19 Prozent beurteilen die Arbeit der Regierung mit „mangelhaft“ (5), hingegen nur vier Prozent mit „gut“ (2).
Besonders die Arbeit der FDP in der Koalition wird kritisch beurteilt. Bei der Sonntagsfrage („Wen würden Sie wählen, wenn am Sonntag Bundestagswahl wäre?“) erhielten die Liberalen nur noch acht Prozent der Stimmen – im Januar waren es noch elf Prozent, bei der Bundestagswahl im September 2009 war die FDP bei 14,6 Prozent gelandet.
Die Union erreicht unverändert 36 Prozent, obwohl auch die Zufriedenheit mit ihrer Regierungsarbeit nachlässt. Damit würde Schwarz-Gelb mit zusammen 44 Prozent eine Mehrheit deutlich verfehlen – das rot-rot-grüne Lager landet bei 52 Prozent. Die SPD gewinnt einen Punkt auf 26 Prozent hinzu. Die Grünen können sich um drei Punkte verbessern und erreichen mit 15 Prozent den besten Wert, der je im ARD-„Deutschlandtrend“ gemessen wurde. Die Linke legt trotz der Personaldebatten einen Punkt auf elf Prozent zu.
In einer Umfrage von Emnid im Auftrag des TV-Senders N24 schneiden auch die FDP-Minister weitgehend schlecht ab: Nur 47 Prozent der Befragten bewerteten die Arbeit von Außenminister und FDP-Parteichef Guido Westerwelle als gut. Seine Ministerkollegen Rainer Brüderle (Wirtschaft) und Philipp Rösler (Gesundheit) kamen auf 45 beziehungsweise 40 Prozent Zustimmung.
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) wird von 64 Prozent der Befragten gut beurteilt. Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) steht mit 73 Prozent Zustimmung weiter an der Spitze der Beliebtheitsskala. (apn/dpa)