Zehntausende bei Demo für Unabhängigkeit Kataloniens

16 Tage vor der umstrittenen Regionalwahl in Katalonien sind in Barcelona Zehntausende auf die Straßen gegangen, um für die Abspaltung der Region von Spanien zu demonstrieren.
dpa |
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16 Tage vor der umstrittenen Regionalwahl in Katalonien sind in Barcelona Zehntausende auf die Straßen gegangen, um für die Abspaltung der Region von Spanien zu demonstrieren.

Barcelona - "Unabhängigkeit, Unabhängigkeit, Unabhängigkeit" skandierten die Demonstranten immer wieder.

Die Separatisten um den katalanischen Regierungschef Artur Mas haben den vorgezogenen Urnengang vom 27. September nach dem gescheiterten Referendum vom Herbst 2014 zum "Unabhängigkeitsplebiszit" erklärt. 

Die zum Regionalparlament im Parc de la Ciutadella im Zentrum Barcelonas führende Hauptverkehrsader Avinguda Meridiana war am Freitag schon lange vor dem offiziellen Kundgebungsbeginn über eine Distanz von mehreren Kilometern mit Menschen gefüllt. "Die Unabhängigkeitsbewegung hat erneut ihre Stärke gezeigt", bilanzierte früh die liberale Renommierzeitung "La Vanguardia" in der Onlineausgabe. Nach Angaben der verschiedenen Veranstalter hatten sich mehr als 500 000 Menschen zur Kundgebung angemeldet.

Neben Regionalpolitikern und Amtsträgern aller Couleur waren auch zahlreiche bekannte Künstler, Unternehmer und Spitzensportler wie Barcelonas Fußballstar Gerard Piqué unter den Teilnehmern. Zu den aktiven Unterstützern der Unabhängigkeitsbewegung gehört auch der katalanische Trainer des deutschen Fußball-Rekordmeisters FC Bayern München, Josep Guardiola, der bei der Wahl als Kandidat antritt.

Im vorigen Jahr war bei der seit 2012 jährlich am 11. September, dem katalanischen Nationalfeiertag, veranstalteten Demonstration die Rekordzahl von rund 1,8 Millionen auf die Straßen gegangen. Ein Sprecher des Hauptveranstalters Katalanische Nationalversammlung (ANC) erklärte, die Demonstranten seien unter anderem mit 2000 Bussen eigens nach Barcelona gereist.

Die Veranstaltung fand unter dem Motto "Weg frei für die katalanische Republik" statt. Sie fiel diesmal mit dem Beginn des Wahlkampfes in der wirtschaftsstärksten Region Spaniens im Nordosten des Landes zusammen. Nach einem Triumph in den Urnen wolle man die Abspaltung von Spanien einleiten, bekräftigte Mas am Freitag. "Wir werden diesen Weg bis zum Ende gehen." Man sei aber auch zu Verhandlungen mit der Zentralregierung in Madrid und mit der Europäischen Union bereit.  

Nach jüngsten Umfragen können die Separatisten bei der Wahl die absolute Mehrheit der Mandate im katalanischen Parlament erreichen. Ministerpräsident Mariano Rajoy hat jedoch wiederholt betont, er werde eine Trennung der Region, die 7,6 Millionen Einwohner hat und über eine eigene Sprache und Kultur verfügt, unter keinen Umständen zulassen. Der Chef der Zentralregierung hatte vor gut einem Jahr die Abhaltung des von Mas angestrebten Referendums verhindert.

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