ZDF: Terrorgruppen planten Anschläge in Westeuropa

BERLIN - Kommando-Einheiten aus Deutschen, Arabern und Tschetschenen haben nach ZDF-Informationen möglicherweise Terroranschläge in Deutschland und anderen europäischen Ländern geplant.
Demnach sollten die Aktionen vom Terrornetzwerk Al-Kaida in Zusammenarbeit mit einer in Afghanistan und Pakistan operierenden Terrorgruppe gesteuert werden. Das ZDF berichtete ebenso wie amerikanische und britische Medien, die Informationen gingen auf Verhöre eines Deutsch-Afghanen zurück, der seit Wochen von amerikanischen Ermittlern im US-Militärgefängnis Bagram verhört werde. Der Mann gehört zu einer Gruppe von Hamburger Islamisten, die im März 2009 in das afghanisch-pakistanische Grenzgebiet gereist waren, um sich dort in Terrorcamps ausbilden zu lassen.
Das ZDF berichtet, nach Angaben des Deutsch-Afghanen seien mehrere Kommando-Einheiten nach Westeuropa geschickt worden, um dort Anschläge zu verüben. Der Mann habe den Behörden weitere Namen von Hintermännern gegeben, deshalb werde er als glaubwürdig eingeschätzt. Die Anschläge sollten - ähnlich wie in Mumbai (früher Bombay) 2008 - von Straßenkämpfen begleitet werden.
Das Bundesinnenministerium hat hingegen keine konkreten Hinweise auf unmittelbar bevorstehende Anschläge in Deutschland. Die aktuellen Hinweise führten zu keiner Veränderung der Gefährdungsbewertung, teilte der Sprecher des Innenministeriums, Stefan Paris, am Mittwoch weiter mit.
Die Darstellungen, wonach das Terrornetzwerk Al-Kaida längerfristig plane, Anschläge in den USA, Europa und auch in der Bundesrepublik zu begehen, seien den Bundessicherheitsbehörden bekannt, erklärte das Ministerium. Dies werde «mit der gebotenen Sensibilität und Intensität - auch im Austausch mit den internationalen Partnern analysiert und bewertet».
dpa