ZDF-Politbarometer: Negativer Rekordwert für die CSU

Besonders für Parteichef Seehofer sind die Werte im "Politbarometer" des ZDF ein Rückschlag. Aber auch seine Unterstützer haben es nicht leicht.
AZ |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
0  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Schwere Tage: CSU-Generalsekretär Andreas Scheuer bei Gesprächen in der CDU-Zentrale.
Kay Nietfeld/dpa Schwere Tage: CSU-Generalsekretär Andreas Scheuer bei Gesprächen in der CDU-Zentrale.

Wieder mal ist alles verschoben – wieder mal ist alles unklar in der CSU. Die Absage der für den heutigen Samstag angesetzten Sondersitzungen von CSU-Landtagsfraktion und Parteivorstand macht nichts besser – vor allem nicht für Parteichef Horst Seehofer. Eine Woche länger Gären und Brodeln kann nur Seehofers Widersacher Markus Söder zugutekommen.

Die Seehofer-Unterstützertruppe ist ohnehin in der Zwickmühle. Einerseits müssen sie die Parteibasis mit dem Hinweis in Schach halten, man dürfe die Position Seehofers in den schwierigen Jamaika-Verhandlungen nicht durch Personaldebatten schwächen, andererseits müssen sie in Berlin am Verhandlungstisch den starken Maxe markieren.

Negativer Rekordwert

Dieser Spagat macht sich auch in der öffentlichen Wahrnehmung bemerkbar: Seehofer ist mit einem Wert von minus 0,2 das Schlusslicht in der Bewertung der wichtigsten Politiker im ZDF-"Politbarometer" für den Monat November. Der negative Rekordwert für den CSU-Chef korrespondiert auch mit einem nach Meinung der Befragten extrem zurückgegangenen Rückhalt innerhalb der CSU. Jetzt glauben nur noch 10 Prozent, dass die CSU in wichtigen politischen Fragen hinter ihrem Vorsitzenden Seehofer steht, 75 Prozent glauben das nicht. Im Mai 2016 sah das noch ganz anders aus: Damals waren 62 Prozent von einem entsprechenden Rückhalt Seehofers in seiner Partei ausgegangen und nur 23 Prozent hatten daran Zweifel.

Die AZ-Umfrage

Franz Kohlmayer, 76: "Ich finde, es wird viel dramatisiert, auch um Seehofer. Entweder werden sich die Parteien einig oder es gibt Neuwahlen. Vielleicht brauchen das die etablierten Parteien, um aufzuwachen."


Christine Rose, 35: "Ich finde gut, dass Seehofer offen zur Obergrenze für Flüchtlinge steht und die CSU ihre Position wahrt. Ich fürchte, dass die Jamaika-Verhandlungen scheitern, weil sich die Parteien gegenseitig ausbremsen."
 

Xaver Rohrmüller, 48: "Es ist typisch deutsch, dass alle immer auf jemandem herumhacken, so wie jetzt auf Seehofer. Wenn man ihn absetzen will, muss man erst jemand Neuen finden. Ich denke, dass sich die Parteien einigen."
 

Helga Braun, 70: "Seehofer hat einiges geleistet, aber langsam wird es Zeit, dass die Jüngeren an die Macht kommen. Die CSU muss in den Verhandlungen konzilianter sein."     

Umfrage: Lisa Marie Albrecht, Alle Fotos: Petra Schramek

Lesen Sie auch: CSU sagt Gremiensitzungen zu Jamaika-Sondierungen ab

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
0 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
Noch keine Kommentare vorhanden.
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.