Zahlreiche Pilger im Irak getötet

Der Anschlag hat sich ereignet, als die schiitischen Wallfahrer eine Rast einlegten. Die Pilger waren auf dem Weg nach Kerbela.
Ein Selbstmordattentäter hat am Sonntag im Irak rund 40 schiitische Wallfahrer getötet. Etwa 60 Menschen seien verletzt worden, als der Attentäter in der südlich von Bagdad gelegenen Stadt Iskanderija einen Sprengstoffgürtel gezündet habe.
Der Anschlag habe sich ereignet, während die Pilger ein von Anwohnern gespendetes Essen zu sich genommen hätten, hieß es. Die Wallfahrer waren auf dem Weg nach Kerbela. In Bagdads südlichem Vorort Al-Dura starben nach Angaben der Polizei drei weitere Pilger. Dutzende von Pilgern wurden verletzt, als Extremisten in dem vorwiegend von Sunniten bewohnten Viertel auf die vorbeiziehenden Pilger schossen.
Feierlichkeiten zum Todestag des Imams Hussein
An diesem Montag erreichen in Kerbela die Feierlichkeiten zum Todestag des Imams Hussein ihren Höhepunkt. Hussein war ein Enkel des Propheten Mohammed, der im Jahr 680 in einer Schlacht bei Kerbela getötet wurde. Die sunnitischen Fanatiker der Al Qaeda hatten seit dem Sturz des Saddam-Regimes durch die US-Armee im Frühjahr 2003 schon mehrfach Anschläge auf schiitische Pilger verübt. Die von den religiösen Schiiten-Parteien dominierte irakische Regierung hatte deshalb in den vergangenen Tagen Zehntausende von Soldaten an den Straßen, die nach Kerbela führen, stationiert, um die Pilger zu schützen, die während ihrer Wallfahrt teilweise Hunderte von Kilometern zu Fuß zurücklegen. (dpa/AP)