Zahl der über 80-Jährigen steigt
Bonn - Die Bevölkerung in Deutschland schrumpft - die Zahl der über 80-Jährigen steigt gleichzeitig stark: Lebten im Jahr 2010 noch 81,2 Millionen Menschen in Deutschland, werden es 2030 noch 79,2 Millionen sein.
Das geht aus einer neuen Bevölkerungsprognose hervor, die das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) am Montag in Bonn vorgelegt hat. Das Durchschnittsalter der Bevölkerung wird bis 2030 von derzeit 43 Jahren auf über 47 Jahre steigen, in weiten Teilen Ostdeutschlands sogar auf über 50 Jahre. Am stärksten wachsen wird demnach die Bevölkerungsgruppe der über 80-Jährigen, ihre Zahl soll bis 2030 um mehr als 60 Prozent zunehmen.
Der Rückgang der Bevölkerungszahl wird von den Experten des BBSR zwar als moderat eingestuft. Die regionalen Unterschiede sind aber dennoch immens. So steht einer immer größer werdenden Gruppe schrumpfender Kommunen eine kleiner werdenden Gruppe mit teils kräftigem Wachstum gegenüber. Dazu gehören die wirtschaftsstarken Metropolen wie Frankfurt, Stuttgart und Hamburg. München erwartet mit 10 Prozent bis 2030 das stärkste Bevölkerungsplus.
Ganz anders ist die Entwicklung in vielen ländlichen Landkreisen. Sie werden nasch den Berechnungen teils mehr als ein Fünftel ihrer Bevölkerung verlieren. "Der demografische Wandel droht die Unterschiede zwischen wachsenden und schrumpfenden Regionen zu vertiefen, sagte BBSR-Direktor Harald Herrmann. Gerade Regionen mit stark abnehmender Bevölkerung benötigten auch weiterhin eine gute Infrastrukturausstattung.
Auch wenn 2030 weniger Menschen in Deutschland leben, wird die Zahl privater Haushalte nach der Prognose um eine Million auf 41,3 Millionen steigen. Vor allem die ein- bis Zweipersonenhaushalte werden zunehmen - laut Prognose um fünf Prozent. In den ländlichen Räumen werden immer mehr ältere Menschen in kleineren Haushalten leben. Junge Paare und Singles zieht es dagegen in die Großstädte. Die Nachfrage nach Wohnraum wird in den Ballungsgebieten entsprechend zunehmen. Die Experten sagen dort eine weiter steigende Nachfrage nach Wohnraum voraus. Angesichts zu geringer Bautätigkeit in den vergangenen Jahren zeichnen sich dort verstärkt Engpässe ab.
Die Zahl der Erwerbspersonen wird nach den Berechnungen von derzeit 41,6 Millionen auf 38,4 Millionen (-7,5 Prozent) zurückgehen. In den alten Bundesländern wird der Rückgang mit 4 Prozent noch moderat sein. In den neuen Bundesländern liegt der Wert bei Minus 20 Prozent, bei den unter 45-Jährigen sogar bei 25 Prozent.
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