Zahl der Ausländer in Deutschland steigt auf 10,6 Millionen
Wiesbaden - Der Anteil der ausländischen Bevölkerung in Deutschland ist im vergangenen Jahr um 5,8 Prozent gewachsen. Ende des Jahres waren 10,6 Millionen Menschen mit ausschließlich ausländischer Staatsangehörigkeit im Ausländerzentralregister erfasst - rund 585.000 mehr als 2016.
Das berichtete das Statistische Bundesamt. Damit habe sich das Wachstum der ausländischen Bevölkerung auf dem Niveau von 2013 und vor Beginn der Flüchtlingskrise befunden, sagte ein Sprecher in Wiesbaden.
Zahl der Zuwanderer aus Drittstaaten geht zurück
Die Zahl der Zuwanderer aus Nicht-EU-Staaten wie Syrien, dem Irak oder Afghanistan ging im Vergleich zu 2016 spürbar zurück. Aus diesen sogenannten Drittstaaten kamen rund 163.000 Menschen nach Deutschland - ein Jahr zuvor waren es noch 665.000. Insgesamt machten die Migranten aus Nicht-EU Staaten im vergangenen Jahr mehr als 5,9 Millionen der in Ausländerzentralregister erfassten Menschen aus.
Einen deutlichen Anstieg gab es hingegen bei der Zuwanderung aus EU-Staaten: Der Anteil der Menschen aus den östlichen EU-Staaten, die nach Deutschland zogen, stieg im vergangenen Jahr um 12,5 Prozent. Während die Nettozuwanderung - also die Differenz aus Zuzug und Wegzug - 2016 lediglich 277.000 Menschen betrug, lag sie im vergangenen Jahr bei 439.000. Vor allem Polen, Rumänen und Bulgaren zogen zu.
Hoher Anteil an Zuwanderer in den neuen Bundesländern
Seit Beginn der Freizügigkeit für Menschen aus östlichen EU-Staaten im Jahr 2007 ist deren Zahl von 919.000 auf 2,6 Millionen Ende vergangenen Jahres gewachsen. Unter der ausländischen Bevölkerung insgesamt haben Zuwanderer aus den östlichen EU-Staaten einen besonders hohen Anteil in den neuen Bundesländern ohne Berlin. Hier beträgt ihr Anteil unter allen Menschen mit ausländischem Pass 26 Prozent, in den alten Bundesländern dagegen nur 7,8 Prozent.
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