Ypsilanti gibt angeblich auf

Zweimal ist sie gescheitert, einen dritten Anlauf wird es offenbar nicht mehr geben: Die umstrittene Chefin der Hessen-SPD verzichtet bei der Neuwahl vermutlich darauf, erneut als Spitzenkandidatin anzutreten.
von  Abendzeitung
Zweimal gescheitert genügt: Andrea Ypsilanti will nicht mehr Regierungschefin werden
Zweimal gescheitert genügt: Andrea Ypsilanti will nicht mehr Regierungschefin werden © dpa

WIESBADEN - Zweimal ist sie gescheitert, einen dritten Anlauf wird es offenbar nicht mehr geben: Die umstrittene Chefin der Hessen-SPD verzichtet bei der Neuwahl vermutlich darauf, erneut als Spitzenkandidatin anzutreten.

Wirrwarr in Wiesbaden: Am Freitag dementierte die Hessen-SPD hektisch Berichte über einen Verzicht ihrer Vorsitzenden Andrea Ypsilanti auf die Spitzenkandidatur bei der kommenden Neuwahl im Januar. „Entgegen anders lautender Meldungen gibt es keine Entscheidung über die SPD-Spitzenkandidatur zur vorgezogenen Landtagswahl“, sagte ein Parteisprecher in Wiesbaden. Es bleibe dabei, dass Ypsilanti den Parteigremien am Samstag „einen Vorschlag unterbreiten“ werde. Zuvor hatten „Parteikreise“ entsprechende Gerüchte, die wie ein Lauffeuer durch das Regierungsviertel jagten, zwar nicht bestätigen, aber auch nicht dementieren wollen.

Für die Spitzenkandidatur werden bereits munter Ersatzkandidaten gehandelt: Der SPD-Bezirksvorsitzende Hessen-Nord, Manfred Schaub, oder Bundesjustizministerin Brigitte Zypries könnten den Job übernehmen und im Januar gegen Roland Koch antreten, heißt es in Wiesbaden. Eine Pressekonferenz im Anschluss an die Sitzung der Landtagsfraktion am Freitag sagte die SPD kurzfristig ab.

Auch die „Leipziger Volkszeitung“ berichtete, dass Ypsilanti ihren Vize Manfred Schaub als Spitzenkandidaten vorschlagen wolle. Den Parteivorsitz wolle sie behalten. Die Zeitung, dessen Berliner Korrespondenten hervorragende Drähte zum Willy-Brandt-Haus nachgesagt werden, beruft sich auf Gespräche Ypsilantis mit Spitzen-Genossen im Land und im Bund. „FAZ“ und „Welt“ meldeten, SPD-Parteichef Franz Müntefering habe die Hessin zum Verzicht aufgefordert, um einem Neuanfang der Landespartei nicht im Wege zu stehen.

Für Samstag hat die SPD kurzfristig einen Landesparteirat in Frankfurt einberufen. Einziger Tagesordnungspunkt ist die aktuelle politische Situation und „der Bericht“ der Landesvorsitzenden Ypsilanti.

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