Wulff setzt Rechte der Christen auf Tagesordnung

Bundespräsident Christian Wulff macht am vierten Tag seiner Türkei-Reise die Rechte der Christen zum Thema. Wulff besichtigt heute die Paulus-Kirche im südtürkischen Tarsus und trifft dort kirchliche Würdenträger.
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Christian Wulff am Dienstag zusammen mit dem türkischen Präsidenten Gül.
dpa Christian Wulff am Dienstag zusammen mit dem türkischen Präsidenten Gül.

ISTANBUL - Bundespräsident Christian Wulff macht am vierten Tag seiner Türkei-Reise die Rechte der Christen zum Thema. Wulff besichtigt heute die Paulus-Kirche im südtürkischen Tarsus und trifft dort kirchliche Würdenträger.

Geplant ist auch ein ökumenischer Wortgottesdienst. In seiner Rede vor dem türkischen Parlament hatte Wulff islamische Länder am Dienstag aufgerufen, Christen die freie Ausübung ihres Glaubens zu ermöglichen. Dazu gehöre die Ausbildung von theologischem Nachwuchs und auch der Bau von Kirchen. Tarsus ist der Geburtsort des Apostels Paulus.

Die katholische Kirche bemüht sich seit Jahren darum, dort ein Gotteshaus einzurichten. Die christlichen Minderheiten in der Türkei beklagen, dass der Staat ihnen keine ausreichend verbrieften Rechte zugesteht

Zuvor hatte die Türkei nachdrücklich eine Unterstützung Deutschlands bei den Verhandlungen für einen EU-Beitritt gefordert. Der türkische Staatspräsident Abdullah Gül und Wulff sprachen sich bei einer Tagung des deutsch-türkischen Wirtschaftsforums am Mittwoch in Kayseri in Zentralanatolien zugleich für Visa-Erleichterungen für türkische Unternehmer aus. Darüber wird seit längerem mit der EU und mit Deutschland erfolglos verhandelt.

Bei den seit 2005 schleppend verlaufenden EU-Beitrittsverhandlungen forderte Gül von der Europäischen Union Vertragstreue. Ankara baut auf die Zusagen, dass die Gespräche mit dem Ziel der EU-Vollmitgliedschaft geführt werden. Wulff und die Bundesregierung plädieren dagegen bislang nur für «ergebnisoffene» Verhandlungen.

«Eine starke Türkei ist für die die EU und für unsere Region ein Stabilitätsfaktor», sagte Gül. Man müsse den Menschen sagen: «Wenn die Türkei in der EU ist, wird sie nicht einen Teil des Kuchens wegnehmen, sondern den Kuchen insgesamt vergrößern.»

Deutschland ist für die Türkei der wichtigste Wirtschaftspartner. Inzwischen ist das Land aber auch selber eine aufstrebende Wirtschaftsnation, die im Jahr 2010 ein Wachstum von etwa 7,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr erwartet. Die deutschen Exporte in die Türkei stiegen im ersten Halbjahr 2010 um 40 Prozent. Die Türkei ist nach eigenen Angaben inzwischen die siebtgrößte Volkswirtschaft in Europa.

dpa

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