Wowereit zieht sich aus SPD-Spitze zurück
Berlin - Er bestätigte der "Berliner Morgenpost" , dass er im November auf dem SPD-Bundesparteitag in Leipzig nicht erneut für einen Stellvertreterposten kandidieren wird.
Das sei aber kein Rückzug aus der Bundespolitik. Er sei weiter im Bundesrat aktiv. "Und als Regierungschef nehme ich auch in Zukunft an den Sitzungen der Parteispitze teil", sagte Wowereit. "Es sind nun mal andere dran, das ist doch auch nicht schlecht."
Gut zwei Wochen nach der Bundestagswahl leitet der 60-Jährige langsam seinen Rückzug aus der ersten Reihe der SPD ein. Deutschlands inzwischen dienstältester Ministerpräsident hat seit Anfang des Jahres einen dramatischen Popularitätsverlust erlitten. Er galt als Aufsichtsratsvorsitzender des neuen Hauptstadtflughafens als Hauptverantwortlicher für das Baudesaster und legte den Vorsitz nieder. Inzwischen hat Wowereit in Umfragen wieder etwas Boden gut gemacht, doch ist er weit von einstigen Beliebtheitswerten entfernt.
Der Berliner SPD-Chef Jan Stöß dankte Wowereit für seinen vierjährigen Einsatz an der SPD-Spitze. "Klaus Wowereit stand als Parteivize für eine moderne Metropolenpolitik und eine weltoffene Integrationspolitik. Er hat (...) dazu beigetragen, dass die SPD sich programmatisch nach der schweren Wahlniederlage 2009 neu aufgestellt hat", erklärte Stöß. "Er wird als Regierungschef auch weiterhin eine starke Stimme für Berlin in der Bundespolitik sein."
Stöß möchte im November selbst für das SPD-Führungsgremium als Beisitzer kandidieren. Wowereit kündigte seine Unterstützung an. "Berlin muss im Bundesvorstand vertreten sein", sagte Wowereit.