Wowereit: Deshalb will er zurücktreten
Berlin - Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) will offenkundig zum Jahresende zurücktreten. Das erfuhr die dpa am Dienstag aus Senatskreisen. Der dienstälteste Landesregierungschef will laut "Berliner Morgenpost" noch im Laufe des Tages seinen Rückzug bekanntgeben. Nachfolger soll nach Informationen von "Bild"-Zeitung und "B.Z." der SPD-Landesvorsitzende Jan Stöß werden.
Wowereit war im Juni 2001 zum ersten Mal zum Regierenden Bürgermeister der Hauptstadt gewählt worden. Zwei Wahlperioden führte er ein Bündnis mit der Linken. Seit der Abgeordnetenhauswahl im Herbst 2011 wird Berlin von einer Koalition aus SPD und CDU regiert. Von 2009 bis 2013 war er einer der stellvertretenden Bundesvorsitzenden der SPD.
Zuletzt war die Beliebtheit des 60-Jährigen in der Bevölkerung rapide gesunken. Er gilt seit längerem als angeschlagen. Besonders das Desaster um den Bau des neuen Flughafens Berlin-Brandenburg hatte am Ansehen des Regierungschefs gekratzt. Wowereit hatte das Projekt immer zum wichtigsten seiner Amtszeit erklärt.
Wowereit will sich am frühen Nachmittag öffentlich zu seinem erwarteten Rücktritt erklären. Nach der Senatssitzung werde er um 13.00 Uhr an der Pressekonferenz im Roten Rathaus teilnehmen, hieß es in der Senatskanzlei. Nach dpa-Informationen aus Parteikreisen beraten ab 15.00 Uhr die Führungsgremien der Berliner SPD. SPD-Landeschef Stöß gilt als aussichtsreicher Nachfolgekandidat. Auch der SPD-Fraktionsvorsitzende Raed Saleh, Stadtentwicklungssenator Michael Müller, Arbeitssenatorin Dilek Kolat sowie der parteilose Finanzsenator Ulrich Nußbaum sind im Gespräch.
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