Wolfgang Heubisch:Des Ministers Urschrei

Immer wieder bricht es aus dem Wissenschaftsminister heraus – beim Sport im Squash-Center
Angela Böhm |
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Wolfgan Heubisch drischt auf den kleinen Ball.
Daniel von Loeper Wolfgan Heubisch drischt auf den kleinen Ball.

Immer wieder bricht es aus dem Wissenschaftsminister heraus – beim Sport im Squash-Center

MÜNCHEN Einmal pro Woche schlägt er auf die Schwarzen ein. Dann bricht ein Urschrei aus ihm heraus. „Den brauch’ ich“, sagt Bayerns Wissenschaftsminister Wolfgang Heubisch, „vor allem, seit ich in der Politik bin.“ Jeden Sonntag tobt er sich aus beim Squash im Racket-Center in Haar.

Schmunzelnd dreht er den kleinen schwarzen Gummiball mit den zwei gelben Punkten zwischen seinen Fingern und sinniert: „Da kann man den Koalitionspartner so richtig verdreschen.“ An dem Ball mit den roten Punkten, den es auch gibt, ist er weniger interessiert. „Der ist zu schwach und nur was für Anfänger.“

Schon als Student der Zahnmedizin kam der Münchner zu dem schweißtreibenden Hobby. Das Bavaria-Squash-Center, das es inzwischen nicht mehr gibt, lag nicht weit vom Hörsaal. „Ein paar Leute haben mich mitgenommen. Das war 1975“, sagt er. Seitdem hat ihn der Court nicht losgelassen. Heubisch: „Eine Stunde Power, Power, Power. Das ist Befreiung für mich.“

Zur schwarz-gelben Koalition, in der er mitregiert, findet der Minister beim Squash viele Parallelen. „Nicht nur der Ball ist schwarz. Die Gegner sind auf einem Spielfeld“, frotzelt er. „So wie im Kabinett!“ Auch dort spiele man sich anfangs die Bälle gegenseitig zu. „Und dann geht’s zur Sache“, erklärt der Liberale. Squash ist ein so genanntes Rückschlagspiel, das übersetzt „zerquetschen“ heißt. „Du musst immer aufpassen, wie der Rückschlag vom Gegner kommt“, erklärt Heubisch.

Seit 30 Jahren spielt er mit Elmar Schmidt (59). Der ist Musiker und Bandleader der „Brazil Connection“. Da geht’s heiß her. Beim Squash haben sich die beiden kennen gelernt. Schmidt spielte damals im Orchester von Hugo Strasser. „Und der wiederum war Patient in meiner Zahnarztpraxis“, sagt Heubisch.

In kurzer hellblauer Shorts und schickem rosa Lacoste-Shirt tritt der Wissenschaftsminister an. Nur für’s Foto zieht er sich noch schnell ein FDP-Shirt über. Schließlich geht’s ja auch bei seiner Partei jetzt ums Ganze. „Auf die Kraft kommt es nicht an“, erklärt der 62-Jährige und gibt seinem Koalitionspartner CSU einen Rat. Technik, Taktik und Finesse seien das Entscheidende. „Gewinnen tut nicht der Stärkere, sondern der Cleverere.“

Verletzt hat er sich in den bald 40 Jahren noch nie. „Einmal hatte ich ein blaues Auge“, erinnert er sich – und hofft, dass auch seine Partei bei der Landtagswahl 2013 mit einem solchen davon kommt. Denn in einem gibt sich der Liberale ganz sicher: Dass die Wähler nicht auf die Schwarz-Gelben eindreschen werden.

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