Wohin mit Guttenberg? - Alles hängt am Kassenwart
Das Geschacher um die Ministerposten ist noch lange nicht entschieden. Offiziell gesetzt ist bislang nur FDP-Chef Guido Westerwelle: Er wird Vizekanzler und wohl Außenminister.
BERLIN Trotz noch offener Sachfragen gewinnt hinter den Kulissen der Koalitionsverhandlungen das schwarz-gelbe Personalkarussell an Fahrt. Offiziell gesetzt ist bislang nur FDP-Chef Guido Westerwelle: Er wird Vizekanzler und wohl Außenminister. Als sicher gilt dem Vernehmen nach auch der Wechsel von Familienministerin Ursula von der Leyen (CDU) an die Spitze des Gesundheitsressorts. Bayerns FDP-Chefin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger soll Justizministerin werden.
Ausschlaggebend für die weitere Verteilung ist die Besetzung des Finanzministeriums. Dafür in Frage kommen könnte Kanzleramtsminister Thomas de Maizière (CDU), der die Koalitionsarbeitsgruppe Finanzen mit dem Liberalen Hermann Otto Solms leitet, der den Job auch gerne hätte. Würde Merkel einen CDU-Mann zum Kassenwarte machen, bekäme FDP-Vize Rainer Brüderle das Wirtschaftsressort. Amtsinhaber KarlTheodor zu Guttenberg (CSU) könnte dann ins Verteidigungsministerium wechseln.
Als Verkehrsminister wird CSU-Landesgruppenchef Peter Ramsauer gehandelt. Auf das Umweltministerium schielen CDU-Mann Norbert Röttgen und FDP-Frau Birgit Homburger. CDU-Generalsekretär Ronald Pofalla könnte Arbeitsminister oder Kanzleramtschef werden. Innenminister Wolfgang Schäuble, Bildungsministerin Annette Schavan und Verteidigungsminister Franz-Josef Jung (alle CDU) sollen dem Vernehmen nach im Kabinett bleiben.