Wirbel in Bayern-SPD: Pressesprecher beurlaubt

München - SPD-Landeschef Florian Pronold wandte sich am Freitag gegen Spekulationen, dass auch Unstimmigkeiten innerhalb der Parteiführung Grund für diesen Schritt waren. Der designierte Spitzenkandidat Christian Ude sieht ebenfalls keine internen Meinungsverschiedenheiten beim Kampf für einen Machtwechsel im Freistaat im Herbst nächsten Jahres. Tschung war am Mittwoch vom Dienst suspendiert worden. Offizieller Grund sind „Verstöße gegen Dienstpflichten“.
Einzelheiten wollte die Parteizentrale in München auf Anfrage nicht mitteilen. Spätestens im September werde ein neues Pressesprecherteam aus zwei Leuten präsentiert.
Der „Münchner Merkur“ schrieb, Hintergrund der Entscheidung gegen Tschung seien auch „Spannungen in der Führung der Partei“. Es gebe „unterschiedliche Auffassungen über die Kommunikation der Genossen“.
Pronold sagte jedoch dem Bayerischen Rundfunk (BR), Berichte über Spannungen in der SPD-Landesspitze seien völliger Quatsch. Noch nie habe es in der Bayern-SPD ein so harmonisches Zusammenwirken wie im Moment gegeben. Die Verfehlungen von Tschung seien so gravierend, dass man habe handeln müssen. Auch Ude versicherte dem Sender zufolge, der Kündigungsgrund liege „in der Person des Gekündigten“. Allerdings soll es nach BR-Informationen „tatsächlich erhebliche Spannungen“ zwischen Pronold und Tschung gegeben haben.