Wieder Homo-Hochzeiten in Kalifornien

Nach der Entscheidung des Obersten Gerichts der USA ist am Freitag (Ortszeit) das Verbot von Homo-Ehen in Kalifornien endgültig aufgehoben worden. Prompt setzte ein wahrer Ansturm auf die Standesbeamten ein.
dpa |
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Washington - So viele gleichgeschlechtliche Paare wollen sich das Ja-Wort geben, dass die Rathäuser in vielen Städten am Wochenende für die Zeremonien geöffnet bleiben sollen.

Als erste schlossen die erfolgreichen Kläger gegen das Verbot den Bund fürs Leben. In San Francisco wurden Kris Perry und Sandy Stier von der kalifornischen Generalstaatsanwältin Kamala Harris getraut. Stier sagte der "Los Angeles Times" zufolge überglücklich: "Heute ist ein fantastischer Tag."

In Los Angeles heirateten als zweites Kläger-Paar Paul Katami und Jeff Zarillo. Als Standesbeamter fungierte der Bürgermeister der Stadt, Antonio Villaraigosa. "Ich habe im Laufe der Zeit eine ganze Reihe von Eheschließungen durchgeführt", sagte das Stadtoberhaupt. "Niemals habe ich mich so gefreut wie heute. Ich freue mich so sehr für Euch. Heute hört Euer Warten endlich auf."

Der Supreme Court in Washington hatte am Mittwoch die Homo-Ehen in Kalifornien zwar nicht grundsätzlich für zulässig erklärt. Er verwies den Fall vielmehr an Kalifornien zurück und bestätigte damit indirekt die Entscheidung einer niedrigeren Instanz zugunsten gleichgeschlechtlicher Hochzeiten. Dieses Gericht hatte einen Volksentscheid in Kalifornien, mit dem Homo-Ehen vor gut vier Jahren verboten worden waren, als unrechtmäßig bezeichnet.

Bis zur endgültigen Klärung wurden jedoch keine weiteren Eheschließungen mehr erlaubt. Ein Bezirksberufungsgericht in San Francisco hob am Freitag dann diese Blockade auf. Damit ging für Kalifornien eine wahre Achterbahnfahrt zu Ende.

2004 gab der Bürgermeister von San Francisco Schwulen und Lesben grünes Licht zu heiraten. Dann verhängte ein Richter einen sofortigen Stopp gegen die Regelung. Im Mai 2008 stimmten die obersten Richter des Staates der Homo-Ehe zu, Kalifornien war damals der zweite US-Staat nach Massachusetts, in dem das zugelassen wurde. Bis November 2008 wurden 18 000 Ehen geschlossen, dann stellten sich Kaliforniens Wähler mit 52 Prozent der Stimmen dagegen. Seitdem ging der Streit durch die Instanzen.

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