Wetterkatastrophen: Bangladesch am stärksten geschädigt
KOPENHAGEN - Bangladesch, Birma und Honduras waren in den vergangenen Jahre am stärksten von Wetterkatastrophen betroffen. Das geht aus dem Klimarisiko-Index hervor, den die Organisation Germanwatch auf dem Klimagipfel in Kopenhagen veröffentlicht hat.
Alle Daten basieren auf dem Natcatservice des Rückversicherers Munich Re von 1990 bis 2008. Unter den ersten zehn bedrohten Ländern ist kein einziges Industrieland. "Die Ergebnisse unterstreichen die besondere Verwundbarkeit der armen Länder durch Klimarisiken", schreibt Germanwatch in dem Report.
Bangladesch stehe vor allem wegen eines Zyklon 1991 mit 140 000 Toten an erster Stelle. Das Land werde zudem auch kontinuierlich von Unwettern heimgesucht. Es habe aber auch schon reagiert und etwa höher gelegene Sicherheitshütten gebaut, was die Todeszahl bei Stürmen und Fluten reduziere, sagte Studienautor Sven Harmeling. In Birma seien 95 Prozent der Todesfälle und Zerstörungen auf den Zyklon Nargis von 1998 zurückzuführen. In Honduras 80 Prozent auf den Hurrikan Mitch im Jahr 1998.
Deutschland steht auf Listenplatz 23. "Es hat viele kleinere Wetterextreme" erläuterte Harmeling. "Hinzu kommt der Hitzesommer 2003 mit mehr als 8000 Todesfällen." Die USA belegen wegen der viele Hurrikane Platz 18. Zwar sei nicht alles auf den Klimawandel zurückzuführen, doch es sei nachweisbar, das die Zahl besonders großer weltweit Wetterkatastrophen zugenommen habe, erläuterte Harmeling. Auch die Schäden seien gestiegen, was nicht nur an der dichteren Besiedlung liege.
Nimmt man nur das Jahr 2008 so wurden Birma, Jemen, Vietnam und die Philippinen am stärksten von Unwettern geschädigt. Insgesamt wurden weltweit 654 Wetterkatastrophen im Jahr 2008 registriert. Dabei starben 93 700 Menschen, die wirtschaftlichen Schäden betrugen mehr als 123 Milliarden Dollar (83 Milliarden Euro).
dpa
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