Westerwelle sichert Afghanistan Unterstützung zu

Außenminister Guido Westerwelle hat Afghanistan bei einem Kurzbesuch in Kabul die deutsche Unterstützung für die Zeit nach dem Abzug der internationalen Kampftruppen zugesichert.
dpa |
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Kabul - "Wir werden unsere Freunde in Afghanistan in den Jahren nach 2014 nicht vergessen", sagte er nach einem Treffen mit Präsident Hamid Karsai. Anlass für den Besuch ist die Vorbereitung der Afghanistan-Konferenz in Bonn, bei der Regierungsvertreter aus fast 100 Ländern am 5. Dezember über die Zukunft Afghanistans nach 2014 beraten werden. Karsai zeigte sich zuversichtlich, dass die Tagung ein Erfolg wird. "Wir sind sicher, dass Deutschland wie immer einen guten Job machen wird", sagte er. Die Konferenz untermauere wieder einmal die guten Beziehungen zwischen beiden Ländern.

Westerwelle sagte, es gebe insgesamt eine großen Erwartungshaltung an die Bonner Tagung. "Es wird viel von dem Erfolg der Konferenz abhängen, für Afghanistan und damit natürlich auch für die internationale Staatengemeinschaft", sagte er. Allerdings werde man auch danach noch eine gewaltige Wegstrecke zu bewältigen haben. In den nächsten Monaten und Jahren müsse man immer wieder mit Rückschlägen rechnen.

Vor Afghanistan hatte Westerwelle zur Vorbereitung der Konferenz die Nachbarländer Turkmenistan und Pakistan besucht. In Bonn wird es auch darum gehen, die gesamte Region in die Stabilisierung des Landes einzubinden. Zudem sollen die Bereiche festgelegt werden, für die Afghanistan auch nach 2014 Hilfe benötigt. "Ich will alle Befürchtungen zerstreuen, dass wir unsere Freunde vergessen", sagte Westerwelle in Kabul. "Wir werden zusammenstehen."

Deutschland ist mit rund 5000 Soldaten der drittgrößte Truppensteller in Afghanistan und mit 430 Millionen Euro Hilfsmitteln auch das drittgrößte Geberland. Der Abzug der Bundeswehr soll in den nächsten Wochen beginnen. Bis Ende Januar soll die Truppenstärke auf höchstens 4900 Soldaten reduziert werden, in den folgenden zwölf Monaten sollen weitere 500 Soldaten abgezogen werden.

Insgesamt zählt die internationale Schutztruppe Isaf derzeit noch etwa 130 000 Soldaten aus fast 50 Ländern. Wie viele davon nach dem Ende des Kampfeinsatzes in drei Jahren zurückbleiben werden, ist noch unklar.

Außerdem ist Westerwelle bei seinem Besuch überraschend auch mit Delegierten der Großen Ratsversammlung Loja Dschirga zusammengetroffen. Präsident Hamid Karsai hatte ihn spontan zu dem seit Mittwoch stattfindenden Treffen eingeladen. Westerwelle sprach von einer besonders freundlichen Geste gegenüber Deutschland.

Die Versammlung mit etwa 2000 Delegierten aus ganz Afghanistan soll am Samstag nach vier Tagen zu Ende gehen. Hauptthemen waren eine strategische Partnerschaft mit den USA und mögliche Friedensverhandlungen mit den radikal-islamischen Aufständischen.

Die Delegierten der Loja Dschirga haben überraschend mehr als 50 teils harte Bedingungen für eine strategische Partnerschaft mit den USA gestellt. In der Abschlusserklärung hieß es, Hausdurchsuchungen durch ausländische Truppen müssten mit der Unterzeichnung des Abkommens enden. Alle Gefängnisse und Inhaftierten müssten an die Afghanen übergeben werden. Präsident Hamid Karsai sagte, er verstehe die Punkte der Erklärung nicht als Empfehlung, sondern als verbindlich für seine Regierung.

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