Es lebe die Familie: So finanziert sich wohl René Benko
Dem österreichischen Immobilieninvestor René Benko (47) geht es in diesen Tagen nicht gut – möchte man meinen. Der Tiroler steht vor den Scherben seines Signa Imperiums, das im Sommer 2023 in die Krise kam und im November desselben Jahres Insolvenz anmeldete. Es war die größte Pleite der Republik Österreich.
René Benko: Ein Leben am Existenzminimum?
Doch immer wieder macht Benko Schlagzeilen, weil es ihm für einen Pleitier sehr gut zu gehen scheint. Obwohl in vier Ländern wegen des Verdachts des schweren Betrugs, Geldwäsche und mehrerer Insolvenzdelikte gegen ihn ermittelt wird.
Offiziell lebt Benko am Existenzminimum. Sein Insolvenzverwalter Andreas Grabenweger zweifelt jedoch Medienberichten zufolge an, dass dies auch tatsächlich der Fall ist.
Als Asset-Manager einer seiner Privatstiftung nahestehenden Firma soll er lediglich 3700 Euro netto verdienen. Abzüglich 500 Euro Pfändungen sowie Unterhaltszahlungen an seine Frau Nathalie sowie die Kinder.
Aber wenn es ganz dicke kommt, scheint es bei Benko ebenso zu laufen wie bei vielen anderen Menschen: Mutti hilft. Das hatte Benko kürzlich sogar öffentlich gesagt. Nur bleibt die Frage, ob das alles legal ist.
Ein Geflecht aus Firmen und Stiftungen
Laut Grabenweger zahlt Ingeborg Benko die Miete in Höhe von mindestens 235.000 Euro für die Villa in Igls. Paradox: Das Anwesen gehört wiederum einer Firma, die jener Privatstiftung gehört, für die Ingeborg Benko die Stifterrechte hat. Somit gehen die Gelder von der linken in die rechte Tasche.
Benko soll mindestens zwei Stiftungen haben, die Familie Benko Privatstiftung und die Laura Privatstiftung, benannt nach seiner Tochter. Jedoch wurde im Frühjahr 2024 zudem bekannt, dass in Liechtenstein ebenfalls eine Stiftung im Zusammenhang mit Benko besteht. Der Name lautet "Arual", bezeichnenderweise wie "Laura" rückwärts geschrieben.
Entscheidung zurückgewiesen – Luxusleben weiterhin möglich
Ursprünglich hatte Grabenweger die Rechte von Benkos Mutter an den Stiftungen einschränken und somit einfrieren wollen, jedoch hatte Ingeborg Benko erfolgreich dagegen geklagt. Das Oberlandesgericht Innsbruck hatte die Entscheidung vollumfänglich aufgehoben.

Somit kann sie ihrem Sohn weiterhin ein luxuriöses Leben ermöglichen – und das vollkommen legal. Selbst bereits versteigerte Gegenstände, die Benkos Schuldenberg tilgen sollen, wandern wieder zurück in die Familie. Darunter sollen laut Medienberichten auch Benkos Badehosen und Prada-Anzüge sein.
Nur der Picasso wurde verschleudert
Wobei die Privatstiftung Laura anscheinend auch ihre finanziellen Sorgen hat. Laut "Standard" wurde ein Werk des spanischen Künstlers Pablo Picasso aus dem Besitz von René Benko weit unter dem geforderten Preis versteigert. Statt 20 Millionen Dollar (knapp 19,5 Millionen Euro) brachte es nur rund elf Millionen Euro ein.
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