Wegen Wirtschaftskrise: Krankenstand auf Rekordtief

Wer in der Krise Angst vor einem Jobverlust hat, schleppt sich womöglich auch krank zur Arbeit. So deuten jedenfalls Experten das Rekordtief bei Fehlzeiten am Arbeitsplatz. Vor zehn Jahren lag der Wert um 25 Prozent höher.
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Krankmeldung für den Arbeitgeber
dpa Krankmeldung für den Arbeitgeber

Wer in der Krise Angst vor einem Jobverlust hat, schleppt sich womöglich auch krank zur Arbeit. So deuten jedenfalls Experten das Rekordtief bei Fehlzeiten am Arbeitsplatz. Vor zehn Jahren lag der Wert um 25 Prozent höher.

Trotz einer Grippewelle in diesem Winter ist der Krankenstand in den deutschen Betrieben einem Bericht zufolge im ersten Quartal 2009 auf den niedrigsten Stand seit der Wiedervereinigung gesunken. Wie die Zeitung «Die Welt» unter Berufung auf Statistiken des Bundesgesundheitsministeriums berichtete, ging der Krankenstand zwischen Januar und März gegenüber dem Vorjahr um fünf Prozent zurück.

Demnach fehlten die Arbeitnehmer im ersten Quartal 2009 durchschnittlich 3,26 Prozent ihrer Sollarbeitszeit gefehlt. Dies entspreche 1,8 Arbeitstagen. Vor zehn Jahren lag der Krankenstand im ersten Quartal laut «Welt» noch um 25 Prozent höher. Frauen fehlten in den ersten drei Monaten dieses Jahres wegen Krankheit mit 3,5 Prozent der Sollarbeitszeit deutlich häufiger als Männer mit 3,06 Prozent. Arbeitsmarktexperten machen vor allem die steigende Jobangst in Zeiten der schweren Wirtschaftskrise für die Entwicklung verantwortlich. Der Direktor des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Nürnberger Bundesagentur für Arbeit, Joachim Möller, sagte der Zeitung: «Tendenziell sinken in solchen Zeiten die Krankenstände.»

Die «Welt» führte die Entwicklung aber auch auf Veränderungen am Arbeitsplatz zurück: So nehme der Anteil der Menschen ab, die körperlich schwer arbeiten müssten. Diese Berufsgruppen haben normalerweise einen hohen Krankenstand. Das Bundesgesundheitsministerium erfasst den Krankenstand nur für Pflichtversicherte in den Kassen. Aussagen über die Arbeitszeit sind darin nicht enthalten. Die Behörde konnte deswegen die Berechnungen der Zeitung nicht bestätigen. (dpa/AP)

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