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Wahlsystem in den USA: Nicht mehr zeitgemäß

Die AZ-Politik-Chefin Natalie Kettinger über das amerikanische Wahlsystem.
Natalie Kettinger
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In Indien dauerte die letzte Präsidentschaftswahl sechs Wochen. Allerdings sind dort 900 Millionen Menschen wahlberechtigt. Im zerrütteten Afghanistan stand der Sieger erst nach Monaten fest.

Wahlsystem der USA: Undemokratisch und einer Supermacht unwürdig

Doch dass die Vereinigten Staaten von Amerika womöglich mehrere Tage brauchen, um herauszufinden, wer sie künftig regiert, darf eigentlich nicht sein. Schuld ist das Wahlsystem aus dem Jahr 1788, das damals durchaus seine Berechtigung hatte. Heute aber nicht mehr: Durch das Wahlmänner-System gehen Millionen von Stimmen verloren.

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In den meisten Staaten gilt "The Winner takes it all", in anderen ist es möglich, einzelne Wahlmänner "herauszubrechen". Wann Briefwahlstimmen gezählt werden dürfen, ist ebenfalls unterschiedlich geregelt. Ganz zu schweigen davon, dass der Zuschnitt der Wahlkreise für Senat und Abgeordnetenhaus immer wieder - nach Parteibelieben - geändert wird. All das ist nicht mehr zeitgemäß, bisweilen undemokratisch und einer modernen Supermacht nicht würdig.

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  • SFN am 09.11.2020 22:10 Uhr / Bewertung:

    Was passiert wenn Trump nachträglich gewinnt weil betrogen wurde? Immerhin sind es noch 2 Monate.. Springen dann alle Biden Anhänger in Deutschland von der Brücke?

  • Benhard1981 am 06.11.2020 01:35 Uhr / Bewertung:

    Hallo Frau Kettinger,

    in Indien mit 900Mio Wahlberechtigten sind sechs Wochen Präsidentschaftswahl für Sie in Ordnung - in den USA mit gut 233Mio Wahberechtigten dürfen "womöglich mehrere Tage" bis zur Entscheidung für Sie "eigentlich nicht sein".
    Warum billigen Sie das den USA nicht zu, den Indern einen deutich längerem Zeitraum aber schon?

    Ergänzen Sie bitte auch in Ihrem Kommentar, warum Anpassungen von Wahlbezirken nicht zeitgemäß sein sollen. Oder bisweilen undemokratisch... Ihre Begründung hierzu und nicht die bloße Nennung Ihrer Meinung ist doch das eigentlich Interessante!
    Vor allem, weil ich sie nicht teile.

    Zum Punkt mit den "verlorenen Wählerstimmen"
    Das möchte ich klar stellen: es gehen keine Stimmen verloren.
    Bei den Amis gilt es halt, viele Einzelwahlen in den Gliedstaaten zu gewinnen, wenn man Präsident werden will. Ja, das ist keine Direktwahl mit eventueller Stichwahl wie bspw. bei unseren Landräten. Hat Vor- und Nachteile. Verloren gehen deswegen Stimmen nicht.

  • Der wahre tscharlie am 06.11.2020 16:49 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Benhard1981

    ".....warum Anpassungen von Wahlbezirken nicht zeitgemäß sein sollen. Oder bisweilen undemokratisch.."
    Ich glaube, jeder der sich die vergangenen Wochen mit der Wahl, speziell mit dem "seltsamen" Wahlsystem beschäftigt hat, weiß, welchen Sinn und Zweck diese Wahlbezirksanpassung hat.
    Das wurde ja auch diese Woche anschaulich in der "Anstalt" demonstriert.

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