Wahlkampf: Mit dem Getöse leben

Der AZ-Chefreporter Matthias Maus über den anschwellenden Wahlkampf, peinliche Auftritte und hässliche Plakate.
Matthias Maus |
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Wahlplakate wohin man blickt. (Archivbild)
Petra Schramek Wahlplakate wohin man blickt. (Archivbild)

Soso, Horst Seehofer will plötzlich Abgeordneten-Bestechung verbieten. Und Gregor Gysi sieht Deutschland in „eine Katastrophe" gestürzt, durch die SPD vor zwölf Jahren. Ist ja interessant.

Seltsame Verrenkungen und dumme Sprüche, hässliche Plakate und peinliche Auftritte – das ist der Wahlkampf. Gerade richtig angefangen, haben ihn die meisten schon satt. Irgendwie verständlich, ist aber alles halb so wild.

Die Wähler werden wechselweise an der Nase herumgeführt oder unterfordert, sie werden hinters Licht geführt oder geblendet.

Es ist schon abenteuerlich, wie Seehofer zum Bürgerrechtler mutiert, wo die CSU gerade vor Wochen die Bestrafung von Abgeordnetenbestechung in Berlin hat scheitern lassen. Wer soll diese Volten glauben? Wer soll glauben, dass die Freien Wähler nicht mit der CSU ins Bett gehen würden?

Wer soll glauben, dass die SPD in Berlin wirklich keine große Koalition eingehen würde?

Das ärgerlichste am Wahlkampf ist, dass die Politiker die Wähler für blöd halten. Sie können das übrigens erklären hinter vorgehaltener Hand. Mit der Wahrheit gewinnt man nämlich nicht, niemals. Also müssen wir aufpassen, zwischen den Zeilen lesen – und mit dem Getöse leben.

Es ist das Geräusch der Demokratie. Das ist die Regierungsform, von der Churchill sagte, sie sei die schlechteste – allerdings kenne er keine bessere. Das stimmt immer noch.

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