Kommentar

Wahl in Niedersachsen: Die Stimmung schwankt

Der AZ-Korrespondent Torsten Henke über die Wahl in Niedersachsen.
von  Torsten Henke

Blickt man auf die letzten Umfragen vor der Wahl, wird das eine klare Sache für den niedersächsischen Sozialdemokraten Stephan Weil. Und für seine Wunsch-Koalitionspartner. Dann stehen die Zeichen im Nordwesten auf Rot-Grün.

Das letzte Wort jedoch haben die Wähler, und die sind immer weniger berechenbar. Das haben die Grünen schön häufiger leidvoll erfahren müssen, und das hat sich auch bei der Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen gezeigt, wo die SPD die Ministerliste schon in der Schublade hatte. Die Stimmungen schwanken stark in diesen Zeiten, die von Sorgen und Nöten bestimmt sind - wovon die AfD profitiert.

Einen Sieg Weils werden Bundeskanzler Olaf Scholz und seine SPD als Zuspruch für ihre Arbeit in Berlin werten. Ein schlechtes Abschneiden der CDU wird man dem Bundesvorsitzenden Friedrich Merz anlasten, der mit seinem Gerede vom Sozialtourismus in Bezug auf ukrainische Flüchtlinge zuletzt für Kopfschütteln gesorgt hat. Und sollten die Grünen hinter ihren Erwartungen bleiben, wird sich der Blick auf Wirtschaftsminister Robert Habeck richten.

Ein ganz bitterer Wahltag könnte es für die FDP werden. Fliegen die Liberalen in Hannover aus dem Landtag, kann sich Christian Lindner auf eine Menge Ärger gefasst machen.

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.