Waffenruhe: Hoffnung auf Atempause im Gaza-Konflikt

Am zehnten Tag der israelischen Offensive im Gazastreifen gibt es Hoffnung auf eine kurze Atempause für beide Seiten.
von  dpa

Gaza/Tel Aviv - Israel und die im Gazastreifen herrschende Hamas stimmten einer UN-Initiative für eine befristete, humanitäre Waffenruhe zu. Sie begann um 09.00 Uhr (MESZ) und sollte fünf Stunden dauern. Die israelische Nachrichtenseite "ynet" berichtete am Donnerstag, israelische Gesandte sollten in Kairo indirekte Gespräche mit der Hamas über eine längerfristige Waffenruhe führen.

Nur wenige Stunden vor Inkrafttreten der Waffenruhe verhinderte die israelische Armee nach eigenen Angaben einen größeren Anschlag an der Grenze zum Gazastreifen. 13 schwer bewaffnete Palästinenser seien durch einen Tunnel etwa 250 Meter weit nach Israel vorgedrungen, sagte Armeesprecher Peter Lerner am Donnerstag. Die israelische Luftwaffe habe angegriffen und damit eine mögliche Attacke auf den nahe gelegenen Kibbuz Sufa verhindert.

Nach Informationen des Ersten Israelischen Fernsehens wurden bei dem Militäreinsatz acht der Palästinenser getötet. "Dies hat keine Auswirkungen auf die geplante Waffenruhe", fügte Lerner hinzu.

Der UN-Nahostgesandte Robert Serry hatte die auf fünf Stunden befristete Feuerpause angeregt, damit sich die Bevölkerung im dicht besiedelten Gazastreifen mit Hilfsgütern und Lebensmitteln versorgen kann. Am Dienstag hatte sich nur Israel sechs Stunden lang an eine von Ägypten vorgeschlagene Waffenruhe gehalten.

Die Zahl der getöteten Palästinenser im Gazastreifen ist inzwischen auf 227 gestiegen. 1685 weitere Menschen wurden verletzt, wie der Sprecher der örtlichen Rettungsdienste am Donnerstagmorgen mitteilte. Auf israelischer Seite wurde bislang ein Mensch bei einem Angriff mit Mörsergranaten aus dem Gazastreifen getötet.

Am Mittwoch waren am Strand von Gaza vier palästinensische Kinder im Alter von neun bis elf Jahren bei einem israelischen Angriff getötet worden. Eine Armeesprecherin sagte am Donnerstag, die Untersuchung des Vorfalls dauere an. Nach ersten Ergebnissen habe das Militär auf Hamas-Aktivisten abgezielt. Der Tod von Zivilisten sei "das tragische Resultat dieses Angriffs", teilte die Armee mit. Die radikal-islamische Hamas habe die eigene Bevölkerung auf zynische Weise zu Geiseln des Konflikts gemacht, hieß es weiter.

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.