Wachmann vor belgischem AKW getötet - kein Terrorverdacht
Brüssel - Die Staatsanwaltschaft in Belgien hat im Zusammenhang mit den Terrorattacken von Brüssel einen Bericht über eine mögliche Sicherheitslücke in einem Atomkraftwerk dementiert. Im Fall eines am Donnerstag durch mehrere Schüsse getöteten Sicherheitsmannes gebe es keine Hinweise auf einen terroristischen Hintergrund, berichtete die Nachrichtenagentur Belga am Samstag unter Berufung auf die Staatsanwaltschaft in Charleroi südlich von Brüssel. Auch die Information, der Dienstausweis des Toten sei gestohlen, wurde dementiert.
Ausweis doch nicht gestohlen?
Der Mann habe zudem nicht in einem Atomkraftwerk gearbeitet, sondern an einem Institut (Institut national des radioéléments) in Fleurus bei Charleroi, das sich mit medizinischen Anwendungen von Radioaktivität befasst. Die belgische Zeitung "La Dernière Heure" hatte gemeldet, der Wachmann sei vor einem Atomkraftwerk erschossen worden. Zudem sei ihm sein Zugangsausweis gestohlen worden.
Belga schriebt, der Mann sei in seinem Haus in Froidchapelle getötet worden. Die Polizei ermittele in zwei Richtungen: Der Tod könne mit einem Einbruch zusammenhängen oder einen privaten Hintergrund haben.
Atomforscher ausspioniert
Das AKW steht 70 Kilometer von der Grenze zu Deutschland entfernt und wurde bereits am Tag der Anschlöge teilevakuiert. Die beiden Terror-Brüder El Bakraoui hatten den den Leiter des belgischen Atom-Programms mit einer Kamera ausgespäht.
Die Aufnahmen wurden auf dem Laptop der Selbstmordattentäter gefunden.
- Themen:
- Polizei
- Terrorismus