Vor G8-Treffen in Italien: Noch mehr peinliche Berlusconi-Fotos?

Berlusconi will mit dem Gipfel dringend von seinen Affären ablenken. Mal sehen, ob's klappt - die nächsten Skandalbilder stehen vor der Veröffentlichung
von  Abendzeitung

ROM - Berlusconi will mit dem Gipfel dringend von seinen Affären ablenken. Mal sehen, ob's klappt - die nächsten Skandalbilder stehen vor der Veröffentlichung

Der Gastgeber ist genervt: Silvio Berlusconi braucht den Gipfel dringend, um nach den Affären um seine bezahlten außerhäuslichen Vergnügungen zur Ablenkung mal wieder die Weltbühne zu bespielen und mehr als Staats- denn als Lebemann wahrgenommen zu werden. Doch Zeitungen wie die britische „Sunday Times“ planen, zum Gipfelstart weitere peinliche Fotos zu drucken, um eine „größtmögliche Wirkung zu erzielen“.

Berlusconi gab am Dienstag eine empörte Pressemitteilung heraus, in der diese „krankhafte Kampagne“ kritisiert wird. Die – nicht restlos schlüssige – Verteidigungslinie des Regierungschefs: Erstens gebe es keine peinlichen Fotos, zweitens dürften sie nicht gedruckt werden, drittens sei’s eigentlich egal: „Die Italiener lieben mich so, wie ich bin.“

Liebesspiel zweier lesbischer Prostituierter

Wie er ist, dazu will die „Sunday Times“ aus dem 5000-Foto-Fundus des sardischen Paparazzi Antonello Zapaddu noch ein paar weitere Schattierungen beifügen. Eines der Fotos soll Berlusconi auf seinem sardischen Anwesen „La Certosa“ zeigen, wie er breit grinsend ein Liebesspiel zweier lesbischer Prostituierter vor seiner Nase verfolgt.

Seit Wochen sind die Eskapaden des Cavaliere in den Schlagzeilen. Prostituierte wie Patrizia D’Addario berichten, wie sie gegen Geld zu seinen Partys kamen und mit dem Regierungschef dann die Nacht verbrachten; Busenwunder wurden als EU-Kandidatinnen aufgestellt, Berlusconis Frau Veronica lässt sich scheiden. Staatspräsident Giorgio Napolitano bat sogar Politiker und Medien um einen „Waffenstillstand“ für die Zeit des Gipfels, damit die Welt keinen allzuschlechten Eindruck von Italien bekommt.

Boykott-Aufruf an die Adresse von Michelle Obama und Carla Bruni

Vier italienische Professorinnen haben allerdings bereits einen Boykott-Aufruf gegen Berlusconi gestartet und dafür schon 6500 Unterschriften gesammelt: Sie forderten die First Ladies wie Michelle Obama und Carla Bruni auf, aus Protest gegen sein Macho-Benehmen daheim zu bleiben. Michelle Obama allerdings ist bereits mit ihrem Mann in Europa, ob Carla Bruni kommt, war noch offen.

Selbst Berlusconi-treue Medien fragen sich besorgt, ob er es wohl schafft, seine berüchtigten Fettnäpfchen zu umgehen und sich gegenüber den Frauen auf dem Gipfel – etwa Kanzlerin Bundeskanzlerin Angela Merkel – eher neutral zu verhalten. Von den männlichen Kollegen habe er dagegen nichts zu befürchten, meint Altpräsident Francesco Cossiga: „Unter denen ist kein Heiliger.“ tan

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