Volker Kauder will Bruder Siegfried aus CDU ausschließen
Stuttgart - "Das ist der klassische Fall für einen Parteiausschluss, und das muss auch so kommen", sagte der CDU-Politiker der "Schwäbischen Zeitung" (Mittwoch). "Er kandidiert gegen einen von der CDU aufgestellten Kandidaten und will gleichzeitig Parteimitglied bleiben. Unabhängig von Familienzugehörigkeiten muss ich klar sagen: Das geht nicht", sagte Volker Kauder in der "Saarbrücker Zeitung" (Mittwoch). An einem Parteiausschlussverfahren führe kein Weg vorbei.
Siegfried Kauder ist Vorsitzender des Bundestags-Rechtsausschusses und mit 62 Jahren ein Jahr jünger als der Unionsfraktionschef. Er tritt im Wahlkreis Villingen-Schwenningen als unabhängiger Direktkandidat bei der Bundestagswahl an, nachdem ihn die CDU dort nicht wieder für den Bundestag nominiert hatte. Am Montag hatte er der dpa gesagt: "Sollte es ein Ausschlussverfahren geben, werde ich mich diesem natürlich stellen." CDU-Landeschef Thomas Strobl hatte ihm einen Austritt nahegelegt. Damit könne er einem Ausschlussverfahren zuvorkommen. Am Dienstagabend waren die Kauder- Brüder nicht für eine Stellungnahme zu erreichen.