Visafreiheit: Türkei stellt Ultimatum an EU

Ultimatum für die EU: Der türkische Außenminister Mevlüt Cavusoglu fordert die Umsetzung der zugesagten Visumsfreiheit bis Oktober. Andernfalls platzt wohl das Flüchtlingsabkommen.
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Der türkische Außenminister Mevlüt Cavasoglu (l.) stellt ein Ultimatum an die EU. Dies sei aber nicht als Drohung zu verstehen, so Cavusoglu.
dpa Der türkische Außenminister Mevlüt Cavasoglu (l.) stellt ein Ultimatum an die EU. Dies sei aber nicht als Drohung zu verstehen, so Cavusoglu.

Berlin - Die Türkei verlangt von der EU ultimativ bis spätestens Oktober die zugesagte Visumfreiheit für ihre Bürger. Andernfalls will die islamisch-konservative Regierung das Flüchtlingsabkommen mit der Europäischen Union aufkündigen, wie Außenminister Mevlüt Cavusoglu der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" sagte.

"Wenn es nicht zu einer Visaliberalisierung kommt, werden wir gezwungen sein, vom Rücknahmeabkommen und der Vereinbarung vom 18. März Abstand zu nehmen." Seine Regierung erwarte einen konkreten Termin. "Es kann Anfang oder Mitte Oktober sein – aber wir erwarten ein festes Datum."

"Keine Drohung"

Das Flüchtlingsabkommen funktioniere, weil die Türkei "sehr ernsthafte Maßnahmen" ergriffen habe, unter anderem zur Bekämpfung der Menschenschmuggler, sagte er. "Aber all das ist abhängig von der Aufhebung der Visumpflicht für unsere Bürger, die ebenfalls Gegenstand der Vereinbarung vom 18. März ist." Der Minister versicherte, dies solle keine Drohung sein.

Lesen Sie hier: Flüchtlingsrat kritisiert Balkanzentren

Die Visumpflicht für türkische Staatsbürger sollte ursprünglich ab Juli aufgehoben werden. Dieser Termin hat sich aber verschoben, weil die Türkei noch nicht alle 72 Bedingungen erfüllt hat, darunter die Reform der türkischen Anti-Terror-Gesetze.

Im Zentrum des EU-Flüchtlingspaktes mit der Türkei steht ein Tauschhandel. Die EU schickt Flüchtlinge und andere Migranten, die seit dem 20. März illegal in Griechenland eingereist sind, zurück in die Türkei. Für jeden zurückgeschickten syrischen Flüchtling darf seit dem 4. April ein anderer Syrer aus der Türkei legal und direkt in die EU einreisen.

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