Viele Tote bei Gefechten in Syrien
Kairo/Beirut - Ein Regime-Gegner aus der Provinz Idlib nahe der türkischen Grenze berichtete der Nachrichtenagentur dpa während eines Telefonats von heftigen Gefechten zwischen Soldaten des Regimes von Präsident Baschar al-Assad und Deserteuren.
Dabei seien am Samstag mindestens neun Menschen getötet worden, vor allem aus den Reihen der fahnenflüchtigen Soldaten. Außerdem hätten Bewaffnete einen Bus angegriffen, der Gefangene in Idlib transportiert habe. An den Folgen des Angriffs seien 14 Menschen gestorben.
Unterdessen will Syriens Opposition dem Bericht der Beobachtermission an die Arabische Liga eine eigene Darstellung entgegensetzen. Wie die dpa am Freitag aus dem Umfeld führender Regime-Gegner erfuhr, rechnen die Aktivisten damit, dass sich in dem offiziellen Bericht nicht alle Angriffe der Regierungstruppen auf Demonstranten wiederfinden.
Der Leiter der Beobachterteams, der sudanesische General Mohammed Mustafa al-Dabi, wollte den Bericht über den ein Monat langen Einsatz am Samstag der Arabischen Liga vorstellen. Auf dieser Grundlage wollen die arabischen Staaten dann über ihr weiteres Vorgehen entscheiden. Der Vorsitzende des Syrischen Nationalrats (SNC), Burhan Ghalioun, wollte indes in Kairo dafür werben, dass die Ergebnisse der Mission an den UN-Sicherheitsrat weitergeleitet werden.
Insgesamt 165 arabische Beobachter hatten in den vergangenen vier Wochen zahlreiche Krisenherde in Syrien besucht. Die Mission endete am Donnerstag. Allerdings war sie dem eigentlichen Ziel, ein Ende des Blutvergießens zu erreichen nicht nähergekommen. Oppositionelle kritisierten zudem, dass die Teams vom Regime massiv getäuscht worden seien. Nach UN-Schätzungen sind seit Beginn der Massenproteste gegen Assad im März mehr als 5400 Menschen getötet worden.
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