Verwandtenaffäre: 1,3 Millionen Euro - Spaenle Spitzenreiter

München – Die in die Verwandtenaffäre verwickelten fünf bayerische Minister und Staatssekretäre haben ihren Frauen und sonstigen nahen Verwandten für die Mithilfe im Büro insgesamt mehr als 1,3 Millionen Euro aus Steuergeldern gezahlt. Das geht aus der Antwort der Staatskanzlei an die Fragen der SPD zur Verwandtenaffäre hervor. Spitzenreiter war Kultusminister Ludwig Spaenle (CSU) mit einer Bruttosumme von über 600 000 Euro, die er seiner Frau von 1997 bis Anfang 2013 zahlte.
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Die Sozialdemokraten veröffentlichten das Papier am Mittwochabend. Verboten war die Beschäftigung von Ehefrauen, Schwestern und Nichten nicht, weil die Beschäftigung von Familienmitgliedern noch bis 2013 erlaubt war. Die Staatsregierung hatte die Antworten auf die Fragen so lange verweigert, bis der Bayerische Verfassungsgerichtshof das vor wenigen Wochen auf eine Klage der SPD hin mit Urteil angeordnet hatte.
Wie die "SZ" berichtet hat Spaenle der Staatskasse im vergangenen Jahr zudem zu wenig zurückerstattet. Er hat nachgebssert und noch schnell 2454,15 Euro nachgezahlt. "Ich ärgere mich selbst am meisten darüber", wird er zitiert.