Kommentar

Verwandlung von Armin Laschet: Zu große Kampfstiefel

Der AZ-Korrespondent Bernhard Junginger über Armin Laschets Verwandlung.
Bernhard Junginger |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
5  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News

Wenn der nette Herr Laschet plötzlich im Tarnanzug aufläuft, kann ihn das viele Sympathien kosten. Erst recht, wenn er mit den zu großen Kampfstiefeln nach dem seriösen Herrn Scholz tritt.

Im zweiten TV-Triell hat der Unions-Kanzlerkandidat endgültig in den Rambo-Modus geschaltet, so wie es sich viele seiner Anhänger längst von ihm gewünscht hätten. Doch in den Umfragen nach der Sendung landet Armin Laschet wieder deutlich hinter Olaf Scholz von der SPD.

Armin Laschet: Schnelle Imagekorrekturen kaum möglich

Angriffslust und Durchsetzungsstärke sind in der Spitzenpolitik durchaus hilfreich - doch die Kampfmontur steht nicht allen. Laschet wurde von den Strategen bisher ganz anders positioniert: als Mann des Ausgleichs, ruhig und kompromissbereit. Im Wahlkampf aber muss die Erzählung über den Protagonisten stimmig sein und zur Person passen. Schnelle Imagekorrekturen sind kaum möglich. Misslingt der Start so gründlich wie bei der Laschet-Kampagne, wird es schwer.

Lesen Sie auch

Viele Wähler sind unentschlossen

Vom Kandidaten wird nun ein gemeiner Spagat erwartet: Er muss weiter angreifen und konsequent die Schwachstellen der Gegner herausarbeiten. Das muss er aber sachlich tun, ohne Schaum vor dem Mund, sonst wirkt er unsympathisch und berechnend. Gelingt es Laschet zudem, die inhaltlichen Unterschiede herausarbeiten, ist die Sache für ihn längst noch nicht gelaufen.

Fast zwei Wochen bleiben der Union - und viele Wähler sind unentschlossen. Dass es sich lohnt, nicht aufzugeben, wenn die Umfragen zum Heulen sind, hat Olaf Scholz bewiesen.

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
5 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
  • Ludwig aus Bayern am 15.09.2021 11:19 Uhr / Bewertung:

    Die meisten Menschen wählen am liebsten die stärkste Partei. Illusion of control: so meinen sie, sie würden mit ihrer Stimme etwas ausrichten.
    Wie klein der eigene Einfluss in Wirklichkeit ist, das glauben sie zu spüren, indem sie eine kleine Partei wählen, die vom Staatsfernsehen unter "Sonstige" gelistet wird.
    Dabei bekommt jede Partei, ob klein oder groß für jede Stimme Unterstützung. Und kann politische Arbeit leisten. Wo die Großen sowieso nur Business as usual fahren, können die Kleinen tatsächlich die Bringer neuer Ideen sein.
    Deshalb ja zur Kleinpartei, wenn das Programm passt. Auch wenn es anders aussieht, so bewegen Sie mehr.

  • chgmuc am 14.09.2021 12:20 Uhr / Bewertung:

    Herr Laschet stellt keinen Mann dar den man sich als Kanzler wünschen würde, er übertrumpf sogar noch Boris Jonson, was dieses Land braucht ist eine starke Persönlichkeit, die man auch im Ausland respektiert und kein lieber Onkel, der es jedem recht machen möchte!

  • freeman am 14.09.2021 21:45 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von chgmuc

    Nicht meckern, sondern Alternativen aufzeigen: Sind Scholz, Baerbock und deren Parteien besser geeignet?

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.