Verhalten in Spähaffäre "völlig inakzeptabel"

München - Der Streit über das Vorgehen der Bundesregierung in der deutsch-amerikanischen Geheimdienstaffäre entzweit zunehmend auch die Koalitionsspitzen.
CSU-Chef Horst Seehofer griff am Montag seinen SPD-Kollegen Sigmar Gabriel direkt an. Dessen Vorgehen sei von der Form und vom Stil her "völlig inakzeptabel" in einer Koalition, sagte Seehofer vor einer CSU-Vorstandssitzung in München. "Das entspricht nicht der Staatsverantwortung, die eine Regierungspartei hat. Das geht nicht."
Gabriel hatte am Wochenende den Druck auf Kanzlerin Angela Merkel (CDU) erhöht und von der Bundesregierung Rückgrat im Umgang mit den Listen von US-Spähzielen gefordert. Aus Sicht der SPD sollten diese notfalls gegen den Willen der USA freigegeben werden.