Verdacht auf Wahlfälschung in Aserbaidschan
Baku/Moskau - Seine Anhänger hätten massive Manipulationen festgestellt, teilte der Oppositionskandidat Dschamil Gassanli in Baku mit. "Viele Regierungsvertreter sind an dem Betrug beteiligt, damit werden die Rechte der Bürger massiv missachtet", sagte der Historiker. Die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) will noch heute ihr Urteil über die Wahl abgeben.
Alijew nannte die Wahl einen "Vertrauensbeweis" und "Triumph der Demokratie". Er wolle bis 2018 in seiner dritten Amtszeit "noch wirksamer" gegen Korruption und Arbeitslosigkeit vorgehen, sagte er in einer Fernsehansprache. Auf die Betrugsvorwürfe ging er nicht ein.
Der Zentralen Wahlkommission in Baku zufolge hatte der seit einem Jahrzehnt regierende Alijew die Abstimmung mit fast 85 Prozent der Stimmen gewonnen. Gassanli kam demnach auf 5,4 Prozent. Alijews acht weitere Rivalen landeten weit abgeschlagen. Die Wahlbeteiligung in dem Land mit gut neun Millionen Einwohnern lag bei 72,3 Prozent.
Als einer der ersten ausländischen Politiker gratulierte Kremlchef Wladimir Putin dem Amtsinhaber zur Wiederwahl. Alijew hatte bei der vorigen Wahl 2008 in dem ölreichen Land am Kaspischen Meer rund 89 Prozent zugesprochen bekommen. Eine umstrittene Verfassungsänderung von 2009 ermöglicht ihm eine unbegrenzte Wiederwahl. Vor ihm hatte sein Vater Gejdar die islamisch geprägte Südkaukasusrepublik an der Grenze zum Iran zehn Jahre lang mit harter Hsnd geführt.